Deutschlands Börsenschwergewichte haben im vergangenen Jahr hoher Inflation und Unsicherheiten infolge des Ukraine-Krieges weitgehend getrotzt. Der Umsatz der DAX-Konzerne legte gegenüber dem Vorjahr in der Summe um 15,5 Prozent auf 1,8 Billionen Euro zu und erreichte damit den höchsten Wert seit Beginn der Auswertung 2013.
Dies ging aus einer Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY hervor. Der operative Gewinn (Ebit) der 40 Konzerne verbesserte sich weniger stark um 3,4 Prozent auf insgesamt 171 Milliarden Euro. Im vierten Quartal wurde ein Rückgang um 10,6 Prozent verzeichnet.
"Auch wenn die Gewinnentwicklung weniger positiv verlief, haben sich die Unternehmen damit insgesamt besser entwickelt, als man angesichts einer drohenden akuten Energiekrise und einer drohenden Rezession vermuten konnte", analysierte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland. Den meisten DAX-Unternehmen sei es gelungen, hohe Kosten bei Personal, Beschaffung und Energie an ihre Kunden weiterzugeben. Einige Unternehmen hätten zudem von einem komfortablen Auftragspolster aus der Zeit der Corona-Pandemie profitiert. Bei 15 Unternehmen sank der Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum allerdings.
Das laufende Jahr dürfte nach Einschätzung Ahlers nicht einfach werden. "Die Konjunktur schwächelt, die Rezessionsgefahr ist nicht gebannt. Und geopolitische Risiken sind allgegenwärtig." EY zufolge kann zudem der starke Zinsanstieg der letzten Monate zu neuen Verwerfungen auf den Finanz- und Kapitalmärkten führen. Hinzu komme die nach wie vor sehr hohe Inflation, die die Konsumlust der Verbraucher dämpfe.
Die gewinnstärksten Unternehmen waren im vergangenen Jahr der Auswertung zufolge die Autokonzerne Volkswagen und Mercedes-Benz mit einem operativen Gewinn von 22,1 Milliarden und 20,5 Milliarden Euro. Die Deutsche Telekom kam demnach mit 15,4 Milliarden Euro auf Platz drei.
DER AKTIONÄR bleibt insbesondere für seine Empfehlungen Deutsche Telekom und Mercedes-Benz optimistisch. Anleger lassen hier die Gewinne laufen, sichern sich aber mit einem Stopp bei 17,20 Euro respektive 52,50 Euro nach unten ab.
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(Mit Material von dpa-AFX)