Einmal mehr weht der Biokraftstoff-Industrie der politische Gegenwind kräftig ins Gesicht. Verbio lässt sich davon nicht beunruhigen und investiert weiter in seine Standorte – auch in Deutschland. In Zörbig, Sachsen-Anhalt, wird beispielsweise ein neues Projekt mit Hitachi Zosen Inova vorangetrieben.
Der Partner soll eine Gasreinigungsanlage zur Aufbereitung von Biomethan errichten. Das von Verbio hergestellte Biomethan werde zukünftig in einer BioLNG-Anlage verflüssigt und im Kraftstoffmarkt eingesetzt, heißt es im Rahmen einer Pressemitteilung von Hitachi Zosen Inova. Die Unternehmen sehen in dem Vorhaben "entscheidenden Schritt zu mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und zu einer fortschreitenden Dekarbonisierung".
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Das Verbio-Biomethan wird ausschließlich aus Reststoffen hergestellt und erreicht eine Kohlenstoffdioxid-Reduktion von mindestens 90 Prozent gegenüber Diesel und Benzin. Bis dato speist der Biokraftstoff-Spezialist das Biomethan ins Erdgasnetz ein oder transportiert dieses zu CNG-Tankstellen. In Zukunft soll das Biomethan verflüssigt und im Anschluss als BioLNG angeboten werden. Die Anlage soll bereits 2023 in Betrieb gehen.
„Seit dem Anstieg der Strom-, Erdgas- und Mineralölpreise und der Verabschiedung der deutlich verschärften Klimaziele 2030 im Verkehr gibt es eine steigende Nachfrage nach fortschrittlichen Biokraftstoffen, wie unserem Biomethan aus Reststoffen", so Verbio-Vorstandsmitglied Oliver Lüdtke. "Besonders im LKW-Güterverkehr ist Biomethan mittelfristig die einzige verfügbare klimafreundliche Alternative zum Diesel."
Verbio demonstriert mit dem Projekt einmal mehr die enorme Innovationskraft. Nach Ansicht des AKTIONÄR werden fortschrittliche Biokraftstoffe wie Biomethan aus Reststoffen in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Spekulativ ausgerichtete Anleger mit Weitblick nutzen die Kurse um die Marke von 50 Euro für einen Einstieg und lassen sich vom jüngsten politischen Störfeuer nicht beunruhigen.