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Die rote Laterne im SDAX geht am Mittwoch einmal mehr an den Biosprithersteller Verbio. Mit einem Minus von knapp zehn Prozent nähert sich der Wert wieder den Tiefständen aus der Vorwoche. Ursache für den neuerlichen Kursrutsch sind Pläne der Bundesregierung, die den Ausstieg aus der Biosprit-Produktion vorsieht.
Das Bundesumweltministerium will die staatliche Förderung von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen wie Mais oder Soja schrittweise wegfallen lassen. Das schlimmstmögliche Szenario für den Biosprithersteller Verbio eines sofortigen Förderungsstopps sei wohl verhindert worden, glaubt Analyst Tim Wunderlich von Hauck Aufhäuser Investment Banking.
Kritik aus Bayern
Während Umweltministerin Steffi Lemke und Agrarminister Cem Özdemir für einen Ausstieg plädieren, widerspricht die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber dem Vorhaben. „Wenn Bundesministerin Steffi Lemke der Auffassung ist, heimische Biokraftstoffe würden in Konkurrenz zu unserer Lebensmittelproduktion stehen, dann führt sie die Debatte offenbar nur für den Beifall in der eigenen Anhängerschaft, aber nicht mit Fakten. Denn sie müsste es eigentlich besser wissen“, so die Politikerin im Rahmen einer Pressemitteilung.
Auch Verbio-Chef Claus Sauter hält die aktuelle Debatte respektive die jüngsten Äußerungen von Svenja Schulze und Steffi Lemke für überzogen, gerade im Hinblick auf sein Unternehmen Verbio. "Wir haben in Deutschland bereits im EU-Vergleich den geringsten Anteil an Nahrungsmitteln bei der Biokraftstoffproduktion. Diese Äußerungen wurden offenbar teilweise auch falsch verstanden. Wir setzen seit Jahren auf fortschrittliche Biokraftstoffe ohne Nahrungsmittel", so der Manager im Gespräch mit dem AKTIONÄR. "Wir sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung", ist Sauter überzeugt.
Deutschland wird eine drohende Hungerkrise nicht allein abwenden können. Vielmehr könnte das Erreichen der Klimaziele ohne den Einsatz von fortschrittlichen Biokraftstoffen in Gefahr geraten. Verbio hingegen verschiebt seit Jahren seinen Fokus ins Ausland und agiert dort sehr erfolgreich. Mutige Anleger mit Weitblick nutzen den neuerlichen Kursrutsch zum Einstieg. Das gesamte Interview mit Firmenlenker Claus Sauter lesen Sie in der kommenden Ausgabe des AKTIONÄR, die ab 22:00 Uhr zum Download zur Verfügung steht.
(Mit Material von dpa-AFX)
