Es ist ein Wechselbad der Gefühle für die Anleger. Nach der US-Wahl sah es zunächst so aus, als ob Donald Trump überraschend Präsident bleiben könnte. Windaktien wie die Turbinenbauer Nordex und Vestas kamen daraufhin deutlich unter Druck. Doch inzwischen gilt Herausforderer Joe Biden wieder als klarer Favorit – und grüne Aktien springen nach oben.
Joe Biden will viel Geld für den Ausbau Erneuerbarer Energien und der zugehörigen Infrastruktur ausgeben. Ähnlich wie in der EU schwebt ihm ein Green Deal für die USA vor, durch den der CO2-Ausstoß massiv reduziert werden soll. Zudem dürften die USA dem Pariser Klimaabkommen wieder beitreten.
Für die Windenergiebranche sind die USA ein wichtiger Markt. Sowohl onshore als auch offshore bietet das Land große Flächen, auf denen die Errichtung von Windparks möglich ist – für die Turbinenbauer ergibt sich so die Chance auf neue Großaufträge. Die ohnehin gut gefüllten Auftragsbücher könnten somit noch einmal einen Boost erhalten.
An der Börse kommt die Entwicklung bei den US-Wahlen gut an. Den Rücksetzer vom Mittwoch haben die Windaktien bereits kompensiert. Doch das Potenzial der Branche ist noch lange nicht ausgereizt. Wer es konservativ mag, greift zum profitablen Weltmarktführer Vestas. Nordex ist die spekulativere Alternative, muss den Turnaround erst noch schaffen, verspricht in diesem Fall aber auch einen höheren Hebel.