Der Autobauer Mercedes-Benz hat weiter Ärger mit möglicherweise fehlerhaften Kraftstoffpumpen. Nach einem größeren Rückruf in den USA ruft der Konzern nun auch in China 231.249 Autos in die Werkstätten, wie die chinesische Aufsichtsbehörde SAMR (State Administration for Market Regulation) am Freitag in Peking mitteilte.
Die Kraftstoffpumpen der betroffenen Fahrzeuge stellten bei einem Ausfall möglicherweise ein Sicherheitsrisiko dar. Zu den Autos gehören den Angaben zufolge neben Wagen der Sportsubmarke AMG auch SUV-Modelle der Typen GLE und GLC.
In den USA hatte das Unternehmen Ende Juni einen Rückruf über bis zu gut 143.000 Autos eingeleitet, ebenfalls wegen Problemen mit Kraftstoffpumpen.
Zu kämpfen hat Mercedes-Benz auch zunehmend mit Produktfälschungen. Der weltweite Handel mit gefälschten Produkten von Mercedes-Benz nimmt vor allem online weiter zu. 2022 gab es erneut eine deutliche Steigerung der Fälscher-Aktivitäten auf Social Media- und Online-Marktplätzen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der entfernten Online-Angebote solcher Produktfälschungen auf einschlägigen Plattformen um mehr als 23 Prozent auf über 155.000 Fälle an. Im Jahr 2022 wurden insgesamt mehr als 1,6 Millionen Produktfälschungen bei über 620 Razzien beschlagnahmt, so Mercedes-Benz.
Die Aktie von Mercedes-Benz war zuletzt bis knapp an das 2022er-Hoch bei 77,90 Euro herangelaufen. Dann ging dem Papier jedoch die Puste aus. Die Aktie ist nach unten gedreht und hat auch die wichtige 200-Tage-Linie durchbrochen. Meldungen wie der jüngste Rückruf in China sind für den Kurs dann zudem nicht förderlich. China ist der wichtigste Absatzmarkt der Welt. Ohnehin muss hier Mercedes Gas geben und mit guten und innovativen Elektroautos nachlegen. Derzeit ist die Aktie eine Halteposition. Die nächste wichtige Unterstützung, die verteidigt werden muss, ist das Mai-Tief bei 64,51 Euro.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz.
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