Am Elektroautomarkt tobt mehr und mehr ein Preiskampf. Tesla fiel in diesem Zusammenhang in den vergangenen Monaten besonders stark auf. Der Elektrofahrzeughersteller hat die Preise in den USA, China und anderen Märkten seit Ende letzten Jahres mehrmals gesenkt. Auch in Deutschland gewähren die Autohersteller Käufern von Elektroautos zunehmend Preisnachlässe.
Nach einer Studie der Unternehmensberatung PwC stieg der durchschnittliche Rabatt für Stromer im Premiumsegment von Juni bis Juli hierzulande um ein Viertel auf 14 Prozent. Im mittleren Segment stieg der Durchschnittsrabatt um ein Drittel auf 11 Prozent.
"Lediglich im Volumenmarkt, in dem weiterhin die höchsten staatlichen Kaufprämien locken, blieben die Rabatte weitgehend gleich" bei 9 bis 10 Prozent, teilte PwC am Freitag mit.
"Im Kampf um Marktanteile liefern sich die Autobauer eine BEV-Rabattschlacht, die nun Europa erreicht", erklärten die Branchenexperten. Nachdem Corona-Lockdowns und Lieferengpässe lange für ein knappes Angebot und hohe Preise gesorgt hatten, zieht die Autoproduktion wieder an. Die Daten "zeigen, dass die Autobauer am deutschen Markt verstärkt auf Rabatte setzen und diese auch für BEVs gewähren".
Mit einem Anteil von knapp 16 Prozent an den Zulassungen seien die Stromer jetzt auf der Schwelle zum Massenmarkt. Damit "herrschen nun auch im Elektrosegment normale Marktbedingungen mit allem, was dazu gehört", sagte PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert. "Die Early-Adopter und Überzeugungskäufer haben sich eingedeckt. Nun greifen die Mainstreamkäufer zu, die jedoch härtere Kriterien hinsichtlich Produkt und Preis anlegen."
Die Rabatte belasten allerdings die Gewinnmargen. Dies hatte sich zuletzt auch bei Tesla bemerkbar gemacht. Der US-Autobauer verfügt aber weiter im Branchenvergleich über gute Margen. Der Preiskampf dürfte sich auch mehr und mehr bei den deutschen Autobauern bemerkbar machen. Hier sieht DER AKTIONÄR weiterhin Porsche AG und Mercedes-Benz gut aufgestellt.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen, Porsche AG.