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Deutsche Lufthansa oder Ryanair: Wer startet nach einem Corona-Impfstoff besser durch?

Deutsche Lufthansa oder Ryanair: Wer startet nach einem Corona-Impfstoff besser durch?
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DER AKTIONÄR 22.08.2020 DER AKTIONÄR

Die Luftfahrt-Branche hat in der Coronakrise eine Bruchlandung hingelegt. Mit der Lufthansa und der irischen Fluggesellschaft Ryanair hat es zwei ungleiche Konkurrenten gleichermaßen erwischt. DER AKTIONÄR wagt ein Gedankenspiel, welche Airline stärker profitieren kännte, falls ein Corona-Impfstoff entdeckt wird.

Ryanair fährt eine aggressive Restart-Strategie. So sollen bis September 90 Prozent aller Ziele wieder angeflogen werden. Die Lufthansa will bis dahin nur etwa 70 Prozent ihrer Strecken wieder bedienen.

Dies könnte für den irischen Billigflieger auf der einen Seite einen massiven Wettbewerbsvorteil bedeuten, wenn ein Impfstoff auf den Markt kommt. Auf der anderen Seite ist die Fallhöhe bei erneuten Lockdowns und Reisebeschränkungen höher, was sich Ryanair aufgrund einer Eigenkapitalquote von 33 Prozent aber durchaus leisten kann.

Das ist auch der Grund, warum die Lufthansa einen deutlich konservativeren Neustart gewagt hat. Mit einer Eigenkapitalquote von nur 14 Prozent kann sich der Luftfahrtkonzern keine Fehler mehr leisten. Durch die ausschließliche Fokussierung auf den europäischen Markt hat Ryanair zudem den großen Vorteil, dass man keine teuren, auf dem Boden stehenden Langstreckenflugzeuge in der Flotte hat.

Dies ist gleichzeitig bei der Lufthansa das größte Manko, weil die einstige Cashcow – die Langstreckenflotte – einen Großteil des Eigenkapitals von zuletzt gut fünf Milliarden Euro verbrennt. Zudem hat der Konzern immer noch nicht gelöste Tarifstreitigkeiten mit der Gewerkschaft Ver.di und Pensionsrückstellungen in Höhe von 7,4 Milliarden Euro am Hals. Außerdem warten viele Passagiere noch auf Erstattung ihrer wegen Corona ausgefallenen Flüge. Die Rückerstattungssumme beläuft sich auf mehr als eine Milliarde Euro.

DER AKTIONÄR bleibt bei Airline-Aktien weiterhin an der Seitenlinie, sieht aber bei der Veröffentlichung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus Ryanair aufgrund seiner offensiveren Strategie in einer besseren Position als die Lufthansa.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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