Die Lufthansa hat als größte Fluggesellschaft in Mitteleuropa aufgrund der Corona-Krise Milliarden-Verluste eingeflogen. Der Bund hat der Kranich-Airline bereits mit neun Milliarden Euro "unter die Flügel gegriffen". Dazu will und muss das Unternehmen an allen Fronten Kosten einsparen, um mit den Corona-Gegebenheiten klarzukommen. Mehre Analystenhäuser beäugen die Lage indes mit Skepsis.
Die Commerzbank hat die Lufthansa-Aktie anlässlich eines Krisenplans auf "Reduce" mit einem Kursziel von 6,75 Euro belassen. Die von der Fluggesellschaft und der Pilotengewerkschaft Cockpit vereinbarten Maßnahmen reichten nicht aus, kritisieren die Analysten. Es sei etwas unsinnig, die Aufstockungen beim Kurzarbeitergeld nur zu reduzieren. Denn die Piloten hätten ohnehin keine Wechselmöglichkeiten, sollten die Aufstockungen komplett gestrichen werden. Die Commerzbank bevorzugt weiterhin die Aktien der Billigflieger-Konkurrenz.
Auch die UBS hat die Einstufung für Lufthansa auf "Sell" belassen. Die Schweizer Großbank hat in einer aktuellen Studie fünf Fluglinien unter die Lupe genommen. Anders als bei der Konkurrenz von IAG, Air France-KLM, Ryanair und Easyjet hätten sich bei der Lufthansa die Preistrends für ein Ticket in der Economy-Klasse im August zum Vormonat leicht verbessert. Im Premiumsegment sei die Entwicklung bei allen betrachteten Gesellschaften weitestgehend stabil.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat zwar das Kursziel von 2,00 auf 6,80 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Reduce" belassen. In dem neuen Ziel komme die besser als erwartete Entwicklung der Fluggesellschaft im zweiten Quartal zum Ausdruck, so die Analysten. Auch sei die Entwicklung der Kostenstruktur nun besser einschätzbar.
(Mit Material von dpa-AFX)
Lufthansa befindet sich weiterhin in einer schwierigen Situation. Da zudem das Chartbild nicht gerade einladend aussieht, sollten Anleger beim MDAX-Titel weiterhin nicht zugreifen.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.