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Lufthansa: Das ist fast erdrückend

Lufthansa: Das ist fast erdrückend
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Börsen. Briefing. 19.08.2020 Börsen. Briefing.

Aus dem heutigen Börsen.Briefing. - dem börsentäglichen Newsletter von DER AKTIONÄR und finanztreff.de:  Fluggesellschaften, Flughäfen, Flugzeugbauer und Zulieferer leiden unter neuen Reisebeschränkungen. Heute hat der Branchenverband BDL seinen Halbjahres-Bericht vorgelegt. Wenig überraschend: Die Corona-Pandemie hat im ersten Halbjahr tiefe Spuren in der deutschen Luftverkehrswirtschaft hinterlassen.

Die deutschen Fluggesellschaften haben 65 Prozent Nachfrage verloren und rangieren am Ende der weltweiten Statistik. Besorgniserregend: Jeder zweite der rund 1,1 Millionen direkt und indirekt mit der Fliegerei verbundenen Jobs ist akut bedroht. 

"Wenn wir wollen, dass der Luftverkehr sich wieder selber finanzieren kann, müssen die Blockaden enden", sagt BDL-Präsident Peter Gerber. Eine Nachfrage sei da. Man müsse weiter daran arbeiten, Reisebeschränkungen aufzuheben und gesundheitlich verantwortbare Alternativen für die blockierenden Regeln finden. 

Jetzt brauche es insbesondere Maßnahmen für die Wiederaufnahme des Transatlantik-Verkehrs, so Gerber. Dazu gehöre etwa die Festlegung einzelner Destinationen zwischen den USA und Deutschland, zwischen denen dann mittels verbindlicher Vorab-Tests Infektionsrisiken vermieden werden können.

Er hat ein Pilotprojekt mit Corona-Schelltests vorgeschlagen, um wieder Passagierverkehr zwischen Europa und den USA zu ermöglichen. Die Tests sollten auf beiden Seiten des Atlantiks gegenseitig anerkannt werden und höchstens 48 Stunden alt sein.

Die Lufthansa hat als größter Anbieter in Mitteleuropa neun Milliarden Euro Staatshilfe erhalten. Die Corona-Krise brockte der Kranich-Airline bereits etwa drei Milliarden Euro Verlust ein. Durch Kosteneinsparungen (etwa Kurzarbeit, Arbeitsplatzabbau, Flottenverkleinerung und Ticket-Preiserhöhungen) und dem allmählichen Ausbau des Flugverkehrs soll wieder Geld in die leeren Konzernkassen fließen, um auch Kredite zurückzahlen zu können.

Der BDL ist in seinem Ausblick jedoch ziemlich optimistisch: Die IATA prognostiziert im Gesamtjahr 2020 in Deutschland einen Passagierrückgang um minus 63 Prozent – das entspricht 113 Millionen Passagieren – sowie einen Ertragsverlust der Fluggesellschaften von minus 17 Prozent. In einem Szenario, das eine wirkungsvolle Impfung oder Medikation im Verlauf des Jahres 2021 unterstellt, geht der BDL davon aus, dass der Luftverkehr von und nach Deutschland im Jahr 2023 wieder 90 Prozent des Niveaus von 2019, ab 2024 dann das Niveau von 2019 erreicht.

Die Schuldenlast erdrückt die Kranich-Airline fast. Die Lufthansa-Aktie zeigt sich am Mittag mit einem Tagesplus von etwa 1,8 Prozent auf 8,54 Euro freundlich. Das US-Analysehaus Bernstein Research hat ein Kursziel für die kommenden zwölf Monate von 10 Euro ausgegeben.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

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