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Daimler, BMW, VW: 100.000 Jobs weg – Geld geschenkt bei Autokauf?

Daimler, BMW, VW: 100.000 Jobs weg – Geld geschenkt bei Autokauf?
Foto: Börsenmedien AG, BMW
Daimler -%
29.03.2020 ‧ Leon Müller

Deutschlands wichtigstem Industriezweig droht eine schwierige Zeit. Die Corona-Krise und ihre Ausläufer dürften einer Studie eines Branchenexperten zufolge 100.000 Arbeitsplätze kosten. Er rechnet mit einem dramatischen Einbruch der Nachfrage und fordert den Erlass der Mehrwertsteuer – oder besser noch: Neuwagenkäufer sollen Steuern geschenkt bekommen.

Harte Zeiten für deutsche Automobilhersteller: In der deutschen Autoindustrie droht aus Sicht von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer der Verlust von mehr als 100.000 Arbeitsplätzen durch die Corona-Krise. Die Nachfrage dürfte dieses Jahr um 15 Prozent einbrechen, und nach den Erfahrungen aus der Finanzmarktkrise werde der Aufholprozess mehr als zehn Jahre dauern, schreibt der Professor in einer Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Über Nacht massive Überkapazitäten

In den deutschen Werken gebe es über Nacht Überkapazitäten von 1,3 bis 1,7 Millionen Fahrzeugen. Kurzarbeitergeld überbrücke nur kurze Zeiten. Kein Unternehmen könne ungenutzte Produktionskapazität jahrelang vorhalten. Deshalb seien 100 000 der heute 830 000 Arbeitsplätze bei Autobauern und Zulieferern in Deutschland gefährdet - "unter optimistischen Annahmen", schrieb Dudenhöffer.

Daimler (WKN: 710000)

Nachfageeinbruch in allen wichtigen Märkten

Die Autoproduktion in Deutschland war vergangenes Jahr von 5,1 auf 4,7 Millionen Fahrzeuge gesunken. Der Wirtschaftsforscher rechnet dieses Jahr mit einem Verkaufsrückgang von 15 Prozent in Deutschland, 20 Prozent in China, 25 Prozent in Frankreich und den USA und 30 Prozent in Italien. Damit dürfte die Produktion in Deutschland "bei optimistischer Prognose auf 3,8 Millionen Fahrzeuge schrumpfen. Unter einem pessimistischen Szenario erwarten wir lediglich 3,4 Millionen Fahrzeuge."

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Fehlende Nachfrage ist das Problem

"Der Grund sind nicht Probleme in den Lieferketten, sondern ganz klar die fehlende Nachfrage", betonte Dudenhöffer: Die Autoindustrie habe "ein gravierendes, längerfristiges Nachfrageproblem." Das Wirtschaftswachstum nach dem Schulden-Crash 2009 lasse erwarten, dass die USA mindestens 10 Jahre bräuchten, um Anschluss an das Jahr 2019 zu finden. Auch in Europa spreche wenig für einen Wachstums-Boom nach der Corona-Krise: "In der Vergangenheit galt bei den großen Krisen in Europa das Gegenteil." Um die Nachfrage zu beleben, schlug Dudenhöffer das Aussetzen der Mehrwertsteuer oder eine negative Mehrwertsteuer vor.

16 Prozent Preisnachlass oder mehr

Ein Aussetzen der Mehrwertsteuer würde Neuwagen attraktiver machen. Auf sie wird ein Mehrwertsteuersatz in Höhe von 19 Prozent erhoben. Ein Volkswagen Golf würde somit nicht länger 21.045 Euro (Grundpreis ohne Sonderausstattung) kosten, sondern lediglich 17.685 Euro – eine Ersparnis in Höhe von 3.360 Euro oder 16 Prozent und somit ein gewichtiges Argument für potenzielle Käufer. Eine negative Mehrwertsteuer käme einem Geldgeschenk gleich.

BMW (WKN: 519000)

Die Automobilindustrie gilt als wichtigster Wirtschaftszweig der deutschen Industrie. Der sudden stop auf der Nachfrageseite bringt vor allem Zulieferer in Existenznöte. Während die Bänder aller großen deutschen Fabriken stillstehen, trifft es die ersten in der Lieferkette am härtesten. Die Großkonzerne können die Krise besser verdauen. Erst vorige Woche hatte VW-Chef Herbert Diess durchblicken lassen, VW verbrenne derzeit bis zu zwei Milliarden Euro pro Woche. Selbst die größten Zulieferer wie Schaeffler und Continental haben keine vergleichbaren Finanzpolster.

Mit Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.

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