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Daimler: Wohin mit 10 Milliarden Euro? Auto-Experte: "Wenn Geely Interesse hat, wäre das töricht, keine Aktien zu kaufen"

Daimler:  Wohin mit 10 Milliarden Euro? Auto-Experte:
Foto: daimler.com
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Jochen Kauper 27.03.2020 Jochen Kauper

Die Daimler-Aktie hat seit dem Ausbruch der Krise in der Spitze rund 50 Prozent an Wert eingebüßt. Nachdem Vorstand Ola Källenius die Dividende bestätigte und Staatshilfen eine Absage erteilte, ging es mit der Aktie wieder rasant nach oben. Am Donnerstag berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, Daimler würde über eine Kreditlinie von bis zu 15 Milliarden Euro verhandeln. Zudem wird immer wieder über eine Erhöhung des Anteils der beiden chinesischen Großaktionäre Geely und BAIC spekuliert. Was könnte das für die Aktie bedeuten?

Ernster Nachfrageeinbruch

Die Situation ist ernst. Experten wie Ferdinand Dudenhöffer von der Universität St. Gallen sprechen von der größten Bedrohung der weltweiten Autoindustrie seit dem zweiten Weltkrieg.

Es wird immer deutlicher, dass die Krise nicht wie etwa 2009 auf einzelne Hauptmärkte beschränkt ist, sondern es wird wohl eine Kettenreaktion aller Kernmärkte geben: China - Europa - USA. "Es sieht nach einem äußerst ernsten Nachfrageinbruch im Autosektor aus, der lange Zeit braucht, um sich wieder zu stabilisieren“, sagt Auto-Experte Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.

Geely und BAIC halten 15 Prozent an Daimler

Immer wieder kommen Gerüchte auf, die beiden chinesischen Autobauer Geely und BAIC würden bei derartig niedrigen Kursen der Daimler-Aktie ihre Beteiligung am deutschen Automobil- und Brummi-Hersteller ausbauen. Beide zusammen kommen bislang auf einen Anteil von rund 15 Prozent.

„Wenn der Daimler-Kurs niedrig ist und Geely Interesse hat, wäre das doch töricht, keine Aktien zu kaufen“, sagt Autoexperte Dudenhöffer.

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Waymo und Tesla sind führend bei selbst fahrenden Autos

Zugegeben, es würde doch durchaus Sinn machen, in einer derart schwierigen Zeit gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Daimler muss die Transformation vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität stemmen. Neue Mobilitätsdienste müssen kreiert und hohe Investitionen in autonomes Fahren geschultert werden.
Es gilt nicht den Anschluss zu verlieren an Tesla, Waymo oder auch Apple, die derzeit sicherlich einige Monate oder gar Jahre in puncto autonomes Fahren voraus sind. „War es denn ein Nachteil für Volvo, jetzt bei Geely zu sein? Ganz im Gegenteil ohne Geely würde Volvo heute nicht existieren“, so Dudenhöffer in Bezug auf einen möglichen Ausbau der Stimmrechte von Geely bei Daimler.

Daimler muss hohe Investitionen schultern

Daimler-Vorstand Ola Källenius hat zu Beginn der Woche die Dividende bestätigt. Zudem erteilte er möglichen Staatshilfen eine Absage. Am Donnerstag allerdings berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, Daimler würde über eine Kreditlinie in Höhe von 10 bis 15 Milliarden Euro verhandeln. Wozu?

"Wenn man Null oder sogar leichte negative Zinsen bezahlt, ist eine Kreditaufnahme eher ein Geschäft statt eine Last bei den heutigen Zinsen. Außerdem stehen Daimler hohe Investitionen mit der E-Mobilität ins Haus und der Diesel zwingt möglicherweise auch noch zu hohen Auszahlungen, also Liquiditätsabflüssen. Also macht es Sinn, sich mit geschenktem Geld einzudecken", sagt Dudenhöffer.

Anleger sollten die Hoffnung für die Automobil-Hersteller nicht aufgeben. Natürlich kommt die Corona-Krise zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt.

Daimler (WKN: 710000)

Es besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass die Corona-Krise in zwei bis drei Monaten zwar nicht vom Tisch, aber beherrschbar ist. Auf dem aktuellen Niveau weist Daimler einen Börsenwert von 29,1 Milliarden Euro auf. Die Börse hat bereits viel vorweggenommen. Wird der Worst-Case für Daimler und Co vermieden, so ist das Papier zwischen 25 und 27 Euro für Anleger mit einem langen Atem eine erste kleine Investition wert.


Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.

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