Die schlechten Nachrichten um den Krisenflieger 737 Max reißen nicht ab. Erst Ende Mai hat der Airbus Rivale angekündigt, die Produktion des Jets wieder aufzunehmen. Nun kommen Gerüchte auf, der Konzern müsse diesbezüglich einen Rückschlag erleiden. Damit könnte der ursprüngliche Zeitplan für die erneute Inbetriebnahme ins Wanken geraten.
Der Zulieferer Spirit AeroSystems teilte mit, Boeing habe einen vorübergehenden Stopp bestimmter Arbeiten und diverser Komponenten des Flugzeugs angewiesen. Spirit sah sich daher gezwungen intern zu reagieren und kurzerhand Mitarbeiter in unbezahlten Zwangsurlaub zu schicken.
Nach zwei Abstürzen mit 346 Toten erteilte die Luftfahrtaufsicht FAA im März 2019 ein weltweites Flugverbot für die 737 Max. Der amerikanische Flugzeugbauer muss gewisse Auflagen erfüllen, um eine Neu-Zertifizierung für den Krisenjet zu erhalten. Bis Ende Juni sollten sämtliche Mängel beseitigt sein, ein entsprechender Zertifizierungsflug sei US-Medien zufolge bereits geplant.
Nach der Meldung des Zulieferers kommen daher Zweifel auf, ob Boeing seinen ursprünglichen Zeitplan einhalten könne, für das Flugzeug eine Wiederzulassung zu bekommen.
Boeing ist in einer prekären Situation. Neben der allgemeinen Verunsicherung im Flugverkehr, belasten den Konzern noch immer die Folgen um die 737 Max. Operativ zählt die Maschine zu den absoluten Gewinnbringern des Unternehmens. Wegen des Flugverbots dürfen die bereits produzierten Flugzeuge zudem nicht ausgeliefert werden – ohne Auslieferung erhält Boeing keine Verkaufserlöse. Solange das Problem nicht aus der Welt ist, stellt es für die Aktie ein Rückschlagsrisiko dar. Die Papiere sind derzeit nur was für mutige Trader.
(Mit Material von dpa-AFX)