Das Sentiment im Flugverkehr hat sich zuletzt deutlich verbessert, wovon auch die Boeing-Aktie profitieren konnte. Dennoch ist die Coronakrise noch immer nicht ganz abgehakt. Das zeigt sich nun auch anhand der schwachen Auslieferungszahlen von Boeing-Flugzeugen im Mai. Diese lagen auf einem historisch tiefen Niveau.
Nach Angaben von Reuters lieferte Boeing im abgelaufenen Monat nur vier Flugzeuge aus – das sei der niedrigste Monatswert seit sechs Jahrzehnten. Vor einem Jahr lieferte der Flugzeugbauer noch insgesamt 30 Flugzeuge aus, trotz der bereits vorliegenden Problematik um den Krisenflieger 737-Max.
Der Airbus-Rivale konnte im Mai neun neue Bestellungen für Frachtflugzeuge verbuchen. Demgegenüber stehen 18 Stornierungen, darunter 14 Jets des Typs 737-Max. Damit summiert sich die Zahl der stornierten Flieger im Jahresverlauf auf 602.
Der Auslieferungszeitpunkt ist für den Flugzeughersteller von hoher Relevanz. Der Großteil der vereinbarten Verkaufssumme wird erst bei Übergabe fällig.
Die Boeing-Aktie reagiert kaum auf die Meldung. Bereits vorher lag diese im Zuge von Gewinnmitnahmen vier Prozent im Minus. Angesichts der fulminanten Rallye der vergangenen Tage ist das zu verschmerzen. Die Aktie holte 60 Prozent der Verluste im Zuge des Corona-Crashs wieder auf. Dementsprechend hat sich das charttechnische Bild deutlich verbessert, sämtliche Widerstände wurden aus dem Weg geräumt. Trader können auf eine Rallye bis zur 200-Tage Linie spekulieren, die bei 282 Dollar verläuft.
(Mit Material von dpa-AFX)