Xiaomi ist das letzte chinesische Unternehmen, das den Zorn der Trump-Administration zu spüren bekommen hat. Als einer der letzten Amtshandlungen wurde der Elektronik-Hersteller von der ehemaligen US-Regierung auf die schwarze Liste gesetzt. Wird sich dieser Zustand unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden ändern?
Die Entscheidung Trumps kam äußerst überraschend und war wohl der letzte Seitenhieb in Richtung China. Die Meldung, dass Xiaomi als “kommunistisch-chinesisches Militärunternehmen” eingeordnet wurde, sorgte für einen Absturz der Aktie um zeitweilig mehr als 15 Prozent. Mittlerweile konnte ein Teil der Kursverluste aufgeholt werden.
Denn für Xiaomi selbst dürften sich die Folgen aktuell in Grenzen halten. Die Aufnahme in die “military blacklist” bedeutet vorerst nur, dass US-Unternehmen nicht mehr in Xiaomi investieren dürfen. Das operative Geschäft ist davon nicht betroffen, da Kunden weiterhin Smartphones kaufen können und beispielweise Google-Dienste auch zukünftig verfügbar sein werden.
Entscheidend für die weitere Entwicklung des Aktienkurses wird sein, ob die US-Administration unter Joe Biden die Sanktionen gegen China aufheben wird. Sollte sich der Handelskrieg mit der Volksrepublik weiter verschärfen, könnten auch für Xiaomi härtere Strafen drohen. Diese Situation zeichnet sich jedoch zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ab.
Kurz- bis mittelfristig dürften weitere Sanktionen ausbleiben, da sich Joe Biden vermutlich diplomatischer als Donald Trump zeigen möchte. Langfristig sind jedoch durchaus weitergehende Maßnahmen denkbar. Anleger sollten diese Risiken beachten, auf eine ausreichende Diversifikation schauen und nicht jeden Rücksetzer als Kaufchance begreifen. Eine wichtige charttechnische Unterstützung ist im Bereich 2,87 Euro.