Jetzt wittert die Konkurrenz Blut! Spätestens mit dem Absturz der schlecht getimten Tech-Start-up-Beteiligungen und den jüngst verkündeten Entlassungen hat sich Palantir verletzlich gezeigt. Allerdings gilt das US-Unternehmen mit seinen Produkten zur Datenanalyse immer noch als führend. Diese Position wollen jetzt mehrere Unternehmen zusammen untergraben.
Ein Zusammenschluss mehrerer britischer Daten-Unternehmen will Palantir beim Kampf um einen Vertrag mit dem National Health Service (NHS) ausstechen. Das berichtete der AKTIONÄR-Kooperationspartner Financial Times am Dienstag. Der Auftrag für das nationale Gesundheitssystem in Großbritannien hat demnach einen Wert von 480 Milionen Pfund, was mehr als einer halben Milliarde Euro entspricht.
Unter den Unternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, sind Voror Health Technologies, Eclipse und Black Pear. Ihre Kampfansage: Sie könnten Software zu einem Bruchteil der veranschlagten Kosten bereitstellen, gleichzeitig Patientendaten schützen und ins Gesundheitssystem reinvestieren.
Die Unternehmen sind seit Jahrzehnten die NHS-Partner bei IT-Fragen. Doch für den aktuellen Auftrag gilt Palantir als Favorit. Innerhalb des britischen Gesundheitssystems hat sich dagegen bereits Unmut geregt, was allerdings auch kaum verwundert, wenn man davon ausgeht, dass über die Jahrzehnte gewisse Verflechtungen entstanden sind, bei denen es vielleicht nicht unbedingt darum geht, wer die beste und günstigste Lösung liefern kann.
Palantir hatte in der Pandemie-Zeit mit seinen Lösungen einen Fuß in die Tür bekommen. Hinter den Palantir-Rivalen sollen teils Datenverarbeitungslösungen IBM, Amazon und Microsoft stehen.
Eine Entscheidung über die Vergabe des umkämpften Auftrags wird voraussichtlich im Herbst fallen.
Grundsätzlich sind Vorbehalte gegenüber Palantir nicht ungewöhnlich. Das Unternehmen konnte sich in der Vergangenheit trotzdem oft durchsetzen. Allerdings gibt es derzeit einige Unsicherheiten bei Palantir und die Aktie schwächelt immer noch deutlich. Der Kurs ist inzwischen auf das Niveau zurückgefallen, auf dem die Aktie vor den jüngsten Zahlen stand und sollte sich möglichst bald fangen, sonst droht ein Test des Allzeittiefs.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies