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Da ist die Entscheidung: Nach den Zahlen ist ein Test der Tiefs bei der Palantir-Aktie erst mal vom Tisch. Stattdessen springt der Kurs nach den gestern Abend verkündeten Ergebnissen zunächst mit einem Plus von gut 16 Prozent an den oberen Rand eines Seitwärtsbereichs. Ausschlaggebend dafür dürften vor allem eine Überraschung beim Gewinn sein.
Premiere! Palantir hat im abgelaufenen Quartal erstmals Profitabilität auf GAAP-Basis erreicht (0,01 Dollar je Aktie) und erwartet, dass 2023 dank strengerer Kostenkontrolle schwarze Zahlen geschrieben werden. Damit ist der US-Datenspezialist eigenen Angaben zufolge seinen internen Erwartungen zwei Jahre voraus. Analysten hatten für 2023 mehrheitlich mit etwa elf US-Cent Verlust je Aktie gerechnet.
Der Umsatz lag mit 509 Millionen Dollar leicht über der Konsens-Erwartung (gut 505 Millionen).
Das klingt erst mal stark, aber es gibt auch Schattenseiten. Ein aktuelles Umsatzwachstum irgendwo um die 20 Prozent ist halt nicht so explosiv, wie die einst von Palantir-Chef Alex Karp versprochenen 30 Prozent und mehr pro Jahr bis 2025. Das Privatkundengeschäft wuchs zuletzt nur elf Prozent.
Der Ausblick für das laufende Quartal liegt unter dem Analysten-Konsens. Und für das Gesamtjahr 2023 rechnet Palantir mit einem Umsatz zwischen 2,18 und 2,23 Milliarden US-Dollar. Das liegt leicht unter dem Konsens von 2,28 Milliarden US-Dollar. Die Prognose für das bereinigte Betriebsergebnis im Gesamtjahr liegt hingegen mit 481 bis 531 Millionen Dollar über dem Analysten-Konsens von 465 Millionen Dollar.
Aus Aktualitätsgründen folgt der aktuelle Palantir-Chart auf Euro-Basis.
Der – womöglich nachhaltige – Sprung in die Gewinnzone ist eine positive Überraschung, wurde aber hauptsächlich durch Sparmaßnahmen erreicht. Zudem wächst der Umsatz nicht mehr so stark wie noch vor ein, zwei Jahren erwartet. Das wird sich voraussichtlich auch 2023 nicht ändern. Ein gemischtes Bild also – und erst mal kein Gamechanger.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir.
