Die kurzfristige Abwärtsbewegung bei der Palantir-Aktie hat sich gestern im US-Handel fortgesetzt – etwa sieben Prozent ging es abwärts. Auch heute sieht es nicht gut aus. Der Kurs rutscht zunächst rund drei Prozent ab. Die Abwärtstendenz dürfte gestern durch eine aktuelle Analysteneinschätzung verstärkt worden sein.
Der US-Finanzdienstleister William Blair hatte einen skeptischen Bericht über die Aussichten des Datenanalyse-Unternehmens veröffentlicht. „Wir sehen sowohl kurzfristig als auch langfristig ein erhebliches Abwärtspotenzial“, schrieb Analyst Louie DiPalma in seiner Analyse. Einige der Verträge des Unternehmens seien durch Konkurrenten bedroht. Schon wenige Kündigungen könnten ausreichen, um „das Narrativ von langfristiger Kundenbindung“ bei Palantir-Software und die Margenstruktur schwer zu erschüttern, meint der Analyst. Seine Meinung zur Palantir-Aktie lautet daher: „Verkaufen.“
Palantir legt Wert darauf, dass Kunden die Software des Unternehmens wirklich nutzen und einen Mehrwert dadurch haben. Es sollen konkrete Probleme gelöst und Geschäftsprozesse beschleunigt werden. Bislang kann das Unternehmen bei der Kundenbindung durchaus gute Ergebnisse erzielen. Jedoch gibt es einige Software-Unternehmen, die zumindest in Teilbereichen versuchen könnten, Alternativen zu den Palantir-Lösungen zu verkaufen.
Konkurrenz zählt zu den Dauerrisiken für praktisch jedes Unternehmen. Ob es für Palantir tatsächlich zu Verlusten kommen wird und wie Anleger gegebenenfalls darauf reagieren werden, muss sich erst noch zeigen. In den vergangenen Jahren konnte Palantir seine Marktposition jedenfalls deutlich ausbauen. Zumindest seit Jahresbeginn ist die Aktie noch mehr als 25 Prozent im Plus. Aus den in den vergangenen Artikeln kommunizierten Gründen ist DER AKTIONÄR jedoch auch jüngst nach der Zahlenüberraschung (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende) bei der Palantir-Aktie abwartend positioniert geblieben.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir.