Jetzt also doch: Monatelang hatte unter anderem Palantir-Chef Alex Karp betont, wie anders Palantir doch sei. Schließlich sei das Unternehmen weiter auf Expansionskurs und stelle Mitarbeiter ein. Doch seit einigen Tagen ist klar: Auch Palantir entlässt Mitarbeiter. Der Kurs der Aktie steht weiter unter Druck.
Mehr als 70 Jobs beim US-Datenanalyse-Spezialisten werden gestrichen. Das entspricht etwa zwei Prozent der Palantir-Belegschaft.
In strategisch wichtigen Bereichen soll zwar auch künftig eingestellt werden, aber unter dem Strich reiht sich Palantir mit der zu Wochenbeginn bekannt gewordenen Entscheidung ein in die Reihe der zahlreichen Tech-Unternehmen, die bereits in den vergangenen Wochen und Monaten Entlassungen verkündet hatten, um Kosten zu sparen – darunter auch große Namen wie Amazon, Microsoft und Meta.
„Unser Unternehmen befindet sich an einem Wendepunkt, und um uns weiterzuentwickeln, treffen wir die schwierige Entscheidung, Teams in mehreren Bereichen zu reduzieren“, erklärte Palantir gegenüber Bloomberg. „Obwohl weniger als zwei Prozent unserer Belegschaft von diesen Veränderungen betroffen sind, sind dies unglaublich schmerzhafte Entscheidungen, aber die richtigen für die Zukunft des Unternehmens.“
Bislang hatte Palantir betont, im Gegensatz zu anderen Tech-Unternehmen keine Entlassungen vorzunehmen, sondern Leute einzustellen. 2022 war die Zahl der Angestellten noch gestiegen. Palantir-Chef Alex Karp hatte auf dem Weltwirtschaftsforum im Januar gesagt, dass Palantir zwar seine Ausgaben prüfe, aber die Mitarbeiterzahl auch dieses Jahr erhöhen wolle. Mit der aktuellen Entscheidung entzaubert sich Palantir ein Stück weit selbst. Zuvor hatte bereits der Kursverlauf der Palantir-Aktie gezeigt, dass sich das Unternehmen mitnichten den Marktmechanismen entziehen kann. Auch wenn durch die neue Maßnahme Kosten gespart werden sollen: So richtig überzeugt sind Investoren offenbar nicht. Bei der Aktie herrscht jedenfalls seit Tagen wieder Abgabedruck.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies