Der heutige Verlauf im US-Handel ist bisher ein Musterbeispiel dafür, wie angespannt die Lage rund um die Palantir-Aktie gerade ist. Vor dem offiziellen Handelsbeginn in den USA lag der US-Datenanalyse-Spezialist in New York noch rund vier Prozent im Plus. Inzwischen steht ein Minus von acht Prozent auf der Kurstafel.
Hintergrund für den anfänglichen Optimismus: Gestern hatte die Palantir-Aktie einen recht guten Tag. Nachbörslich überzeugte zudem Nvidia mit seinen Zahlen und einem starken Ausblick und erreichte zeitweise ein neues Rekordhoch. Dementsprechend bekam die KI-Aktien-Welle einen neuerlichen Schub.
Wedbush-Analyst Daniel Ives verwies darauf, dass die Resultate von Nvidia ein Hinweis auf Ausgaben für KI insgesamt seien. Derzeit sei KI in einer Aufbauphase. Diese werde „letztlich zu einem massiven Ausgabenzyklus führen“. Palantir sei ein Nutznießer dieser absehbaren Ausgabenflut. Ives empfiehlt Palantir zum Kauf mit Kursziel 25 Dollar und sprach vom Unternehmen als „Messi der KI“. Palantir habe eine unübertroffene KI-Festung aufgebaut und werde ein wichtiger Spieler in der KI-Revolution sein.
Warum Palantir trotzdem im Minus ist? Die Aktie verhält sich marktkonform. Auch der S&P 500 lag heute zunächst im Plus, wurde dann aber konsequent verkauft. Und Palantir ist halt relativ volatil. In Bezug auf Palantir hatte DER AKTIONÄR gestern die angespannte charttechnische Lage skizziert (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). Warum die guten Aussichten in operativer Hinsicht nur bedingt helfen, stand in „Palantir: Nachfrage ,mit nichts zu vergleichen‘ – darum ist das Teil des Problems“.
Grundsätzlich ist schon viel eingepreist bei Nvidia und Co. Daher verwundern Gewinnmitnahmen nicht. Bei Palantir kommt dazu: Anders als bei Nvidia waren die Zahlen zuletzt zwar in Ordnung, aber nicht überraschend stark. Insofern ist es logisch, dass der kurze Schub durch Nvidia nur einige Stunden angehalten hat. Investierte Anleger können dabeibleiben, beachten aber den im Heft kommunizierten Stopp.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.