Immerhin: Die zuletzt kräftig unter Druck stehenden US-Aktienmärkte haben am Mittwoch Boden gutgemacht. Die Lage an den Märkten ist aber weiterhin von der Unsicherheit um den Krieg in der Ukraine geprägt. Positive Impulse lieferte die Nachricht, dass Russland und die Ukraine Bereitschaft für eine Fortsetzung der Verhandlungen am Donnerstag signalisiert hatten.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 1,79 Prozent bei 33.891 Punkten. Der S&P 500 gewann 1,86 Prozent auf 4.387 Punkte. Der Nasdaq 100 legte um 1,70 Prozent auf 14.244 Zähler zu.
Zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn wollen Unterhändler Russlands und der Ukraine zu Gesprächen über eine Waffenruhe zusammenkommen. Die russischen Angriffe auf ukrainische Städte dauerten am siebten Kriegstag aber an. Die Europäische Union und die USA verschärften die Sanktionen gegen Russland und verhängten auch Beschränkungen gegen den russischen Verbündeten Belarus.
Unterdessen haben vier russische Kampfflugzeuge offenbar den Luftraum über Schweden verletzt. Der kurzzeitige Vorfall habe sich heute östlich der Ostsee-Insel Gotland über dem Meer ereignet, teilten die schwedische Streitkräfte am Abend mit. Kampfjets der schwedischen Luftwaffe hätten den Zwischenfall, an dem zwei russische SU-27- und zwei SU-24-Jets beteiligt gewesen seien, fotografisch dokumentiert. Angesichts der aktuellen Situation nehme man den Vorfall sehr ernst. „Das ist ein unprofessionelles und unverantwortliches Vorgehen von russischer Seite“, sagte Luftwaffenchef Carl-Johan Edström.
Schweden und das benachbarte Finnland sind beide keine Nato-Mitglieder, allerdings enge Partner des Militärbündnisses. Die beiden Länder hatten am Mittwoch vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten Sicherheitslage im Zuge des Ukraine-Kriegs eine gemeinsame Militärübung in der Ostsee abgehalten. Daran waren nach schwedischen Angaben Kampfjets und Kriegsschiffe beteiligt gewesen.
US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat unterdessen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Wirtschaft bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Parlaments als sehr unsicher bezeichnet. Er schätzte eine Zinserhöhung bei der kommenden Zinssitzung der Fed aber weiter als angemessen ein.
Die Einzelwerte
Beim Softwarehersteller Salesforce überwog ein enttäuschender Ergebnisausblick auf das laufende Quartal einen überraschend positiven Umsatzausblick. Die Aktien des SAP-Rivalen stiegen um unterdurchschnittliche 0,7 Prozent ein und gehörten damit zu den schwächsten Dow-Werten.
Snowflake rutscht nach den Zahlen nachbörslich mehr als 25 Prozent ab. Das Umsatzwachstum bei dem IT-Unternehmen, das noch Verlust macht, wird sich verlangsamen. Allerdings entspricht das prognostizierte Wachstum beim Produktumsatz um 67 Prozent der Konsenserwartung im Vorfeld der Zahlen.
Okta hat ebenfalls Zahlen veröffentlicht und verliert nachbörslich zunächst zehn Prozent. Der prognostizierte bereinigte Verlust je Aktie für das Geschäftsjahr 2023 liegt mit 1,24 bis 1,27 Dollar deutlich über den Schätzungen im Vorfeld (etwa 46 Cent). Schwierig in dieser Phase, in der verlustreiche Tech-Werte ohnehin wenig gefragt sind.
(mit Material von dpa-AFX)