Das hat Seltenheitswert: Chemie-Aktien finden sich heute in deutschen Indizes sowohl unter den Verlierern des Tages als auch unter den Gewinnern. Unterdessen ging es am deutschen Aktienmarkt insgesamt heute weiter abwärts. Der DAX beendete den regulären Handel mit einem Minus von 0,55 Prozent bei 16.111 Punkten. Es fehlen weiterhin gute Nachrichten.
Der MDAX fiel 1,71 Prozent auf 26.719 Punkte. Belastend wirkte vor allem der Einbruch bei Lanxess, der den gesamten Chemie-Sektor nach unten zog. DER AKTIONÄR hatte bereits gestern Abend unter der Schlagzeile „BASF-Rivale Lanxess: Horror-Nachricht für den Chemie-Sektor“ berichtet, dass Lanxess seine Prognose senkt. Tatsächlich gaben heute auch BASF und Co im regulären Handel deutlich nach.
Lanxess war heute schwächster Wert im MDAX. Der Kurs fiel zeitweise um mehr als 18 Prozent – so stark wie nie zuvor an einem einzigen Tag. Nachdem der Kurs den tiefsten Stand seit Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 erreicht hatte, erholte er sich leicht. Endstand: minus 15,4 Prozent.
Wacker Chemie verlor 4,5 Prozent und Evonik 3,5 Prozent. Im DAX ging es für BASF um 3,2 Prozent abwärts. Covestro drehte dagegen nach einer fast achtprozentigen Talfahrt ins Plus und legten letztlich an der Dax-Spitze um rund 13 Prozent zu. Grund: Übernahmegerüchte. Bloomberg berichtete unter Berufung auf Insider, dass der staatseigene Ölkonzern Abu Dhabi National Oil aus den Vereinigten Arabischen Emiraten vorläufige Übernahmegespräche mit dem Kunststoffhersteller geführt hat. Dabei sei es um ein mögliches Angebot im mittleren 50-Euro-Bereich je Aktie gegangen, hieß es.
Unterdessen ist bei der Software AG etwas die Luft raus. Das Ende des Bieterstreits ließ den Kurs um 1,7 Prozent auf 31,70 Euro sinken. Das Portfoliounternehmen Rocket Software des Finanzinvestors Bain Capital will seinen Anteil von rund zehn Prozent an den Technologieinvestor Silver Lake für 32 Euro je Aktie veräußern.
Weitere Aktien
Im SDAX verlor die schon zuletzt schwache Aktie des Linux-Spezialisten Suse 2,4 Prozent. Finanzvorstand Andy Myers tritt zurück. Das komme angesichts der häufig verpassten Unternehmensziele nicht ganz überraschend, hieß es von Jefferies.
Ganz übel sieht es beim Nebenwert Helma Eigenheimbau aus. Mehr dazu in den weiterführenden Beiträgen am Artikel-Ende.
(mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.