Nach einem trüben Tagesverlauf drehte der DAX am Nachmittag noch mal auf und klettert zeitweilig wieder über 14.900 Punkte. Rückenwind kam von der Wall Street, wo sich die Indizes leicht erholten.
Deutschlands Leitindex hat zum Feierabend doch noch den Weg in positives Terrain gefunden. Der DAX pendelte den ganzen Tag um seinen Vortagesschlusskurs und schloss nach einem Ausflug bis auf 14.933 Punkte letztlich mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent bei 14.892 Punkten. Insgesamt blieben die Anleger trotz eines besser als erwartet ausgefallenen Ifo-Geschäftsklima-Index für Oktober vorsichtig gestimmt.
Während viele Standardwerte mit Gewinnen an ihre Vortageserholung anknüpften, ging es für die Papiere aus der zweiten und dritten Reihe mehrheitlich klar abwärts. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor deutliche 1,6 Prozent auf 24.023 Zähler. Größte Tages-Verlierer waren hier ProSiebenSat.1, United Internet, HelloFresh und Delivery Hero.
"Die Anleger an der Frankfurter Börse fahren weiter auf Sicht und trauen der gestrigen Stabilisierung (...) noch nicht wirklich über den Weg", schrieb Marktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets am Mittag. Zu unsicher seien nach wie vor die geopolitische und die geldpolitische Lage. –
Der DAX wurde von Quartalsbilanzen einiger Unternehmen gestützt. Am Morgen hatten Deutsche Bank, Porsche AG, Beiersdorf und der Aromenhersteller Symrise ihre Berichte zum dritten Quartal vorgelegt. Die Aktien der Deutschen Bank stiegen an der DAX-Spitze letztlich um starke 8,2 Prozent. Symrise legten dahinter um 4,0 Prozent zu.
Bei der Deutschen Bank lobte RBC-Analystin Anke Reingen die gute Kapitalausstattung. Hier könnten zudem höhere Ausschüttungen an die Aktionäre winken. Mit Blick auf Symrise merkte Charlie Bentley von der Bank Jefferies an, der Aromen-Hersteller sei zuletzt stärker gewachsen als erwartet. (mehr dazu in der unten stehenden Artikel-Liste.)
Auch die Aktien von Beiersdorf profitierten mit plus 1,8 Prozent von ihrem Quartalsbericht. Dank guter Geschäfte mit den Marken Nivea und Labello wird der Konsumgüterkonzern optimistischer für das laufende Jahr. Die Papiere von Porsche AG verloren hingegen nach den Quartalszahlen 0,4 Prozent.
Die Aktien von Deutsche Telekom gewannen dank der Quartalszahlen der Tochter T-Mobile US, die beim operativen Gewinn und bei der Zahl neuer Mobilfunk-Verträge positiv überrascht hatte, 1,3 Prozent.
Am DAX-Ende verloren Siemens Energy, DHL Group, Sartorius und Zalando bis zu 5,8 Prozent. Deutsche Bank Research hatte das Kursziel für Siemens Energy von 17 auf 13 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Hold" belassen. Sollte sich ein Medienbericht als richtig erweisen, dem zufolge der Energieausrüster das mit technischen Problemen behaftete Windturbinenmodell 5X komplett durch ein neues System ersetzen will, so würde das hohe Kosten verursachen, schrieb Analyst Gael de-Bray in einer aktuellen Studie.
Unter den Nebenwerten sanken Traton um 0,6 Prozent. Zwar ist die Nutzfahrzeugtochter von VW teils optimistischer für das laufende Jahr geworden, am Markt hatte man damit aber bereits gerechnet. Beim Vermögensverwalter DWS wird die IT-Umstellung deutlich teurer als bislang erwartet, die Aktien büßten 4,0 Prozent ein.
Kurz vor Handelsschluss enttäuschte Süss Microtec die Anleger mit schwachen Quartalszahlen und einem verdüsterten Jahresausblick. Die Aktien des Halbleiter-Industrie-Ausrüsters brachen letztlich um mehr als elf Prozent ein.
(Mit Material von dpa-AFX)
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