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24.07.2024 Martin Mrowka

DAX büßt Terrain ein – Deutsche Bank am Index-Ende – ein SDAX-Wert crasht

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DAX

Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat sich nach einem starken Wochenstart am Mittwoch wieder eingetrübt. Der DAX gab einen Teil seiner zwischenzeitlichen Erholungsgewinne wieder ab. Gründe gab es gleich mehrere. So reagierten Anleger enttäuscht auf den Quartalsbericht und Aussagen zu Aktienrückkäufen der Deutschen Bank.

Nach zwei starken Börsentagen ist dem deutschen Aktienmarkt schon wieder etwas die Luft ausgegangen. Zum Xetra-Ende stand der DAX 0,9 Prozent tiefer als am Vortag bein nun 18.387,46 Punkte. Damit setzte sich das im Mai begonnene Auf und Ab des deutschen Leitindex zwischen etwa 18.000 Punkten und dem Rekordhoch bei knapp 18.900 Punkten fort. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel gab ebenfalls um 0,9 Prozent nach auf 25.059 Zähler. 

In der Eurozone sank die Stimmung in den Unternehmen im Juli auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. In deutschen Industrie-Unternehmen sackte sie sogar auf den tiefsten Stand seit neun Monaten.

Am Vorabend hatten obendrein in den USA zwei der sogenannten "Magnificent 7"-Gruppe mit ihren Bilanzen enttäuscht: Tesla und die Google-Holding Alphabet stehen deshalb heute unter Druck. Wenn Mitglieder dieser Top 7 die Erwartungen nicht erfüllen, "dann zieht das den gesamten Markt nach unten", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.

DAX (WKN: 846900)

Unter den Einzelwerten muss die Aktie von Deutsche Bank den größten Tagesverlust seit knapp drei Monaten verkraften. Minus 8,7 Prozent standen zum Xetra-Schluss zu Buche, nachdem der Quartalsverlust mit hohen Rückstellungen für die Tochter Postbank Anleger vergraulte. Zudem ließ Finanzchef James von Moltke in einem Interview mit dem Nachrichtensender Bloomberg durchblicken, dass es in diesem Jahr womöglich keine zweite Runde von Aktienrückkäufen geben dürfte.

Die Fondstochter DWS Group peilt unterdessen dank guter Geschäfte höhere Jahresziele an. Zwar sanken die Erträge im Privatkundengeschäft ein wenig, doch die DWS-Aktie legte rund zwei Prozent zu. Papiere von Commerzbank gaben im DAX um 1,2 Prozent nach.

Die Aktien von Deutsche Telekom verbilligten sich um ein halbes Prozent. Tochter T-Mobile US will ihr Glasfasernetz mit einer weiteren Übernahme ausbauen. Gemeinsam mit dem Investor KKR will das Telekommunikations-Unternehmen mittels Gemeinschaftsunternehmens den Glasfaser-Anbieter Metronet übernehmen.

Zu den Tagessiegern im DAX gehörten neben Sartorius (plus 3,3 Prozent) auch Rheinmetall und BASF mit kleineren Kursgewinnen von 0,5 bzw. 0,1 Prozent. Höhere Wehrausgaben westlicher Staaten und eine Übernahme hatten dem Rüstungskonzern einen Gewinnsprung beschert, der höher ausfiel als von Analysten erwartet. Zudem äußerte sich der Vorstand mit Blick auf das Gesamtjahr etwas optimistischer. Porsche-Papiere konnten ihr zwischenzeitliches Plus zum Schluss nicht ganz verteidigen.

Im MDAX gab es grüne Vorzeichen unter anderem bei TUI, die gut ein Prozent zulegten, und Lufthansa (plus 0,1 Prozent). Beim Bausoftware-Hersteller Nemetschek dürfte die Profitabilität unter der Übernahme des US-Unternehmens GoCanvas leiden, was der Aktie ein Minus von 4,3 Prozent einbrockte. Hugo Boss verloren belastet von schwachen Geschäftszahlen des französischen Luxusriesen LVMH 3,4 Prozent.

ATOSS Software hat heute beeindruckende Ergebnisse für das zweite Quartal präsentiert. Die Aktie legte in der Folge an der SDAX-Spitze um 6,7 Prozent zu.

BayWa wiederum beendeten vorerst den freien Fall der vorangegangenen sieben Verlusttage. Der Agrarkonzern befindet sich einer prekären Finanzlage, nun will die Beteiligungsgesellschaft der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken als größter Aktionär BayWa stützen. Die Aktien legten heute um 6,6 Prozent zu.

Hingegen stürzten die Papiere des Farben- und Dämmstoff-Herstellers Sto im SDAX fast 20 Prozent ab. Das Unternehmen leidet unter der mauen Baukonjunktur und strich die Gewinnprognose drastisch zusammen. 

Varta brachen unterdessen um weitere 26 Prozent ein. Damit haben die Papiere des schwer angeschlagenen Batterie-Herstellers binnen drei Tagen fast 86 Prozent eingebüßt. Und es dürfte noch weiter abwärts gehen.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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