Der Chemieriese BASF arbeitet nach einer monatelangen Talfahrt an einer nachhaltigen Bodenbildung. Nach Ansicht mehrerer Analysten hätte die Dividendenperle noch reichlich Luft nach oben. So bestätigte etwa gestern die Privatbank Berenberg erneut ihre Kaufempfehlung für die DAX-Titel und bezifferte das Kursziel unverändert auf 54,00 Euro.
Deren Analyst Sebastian Bray befasste sich in seiner jüngsten Studie mit dem potenziellen Bewertungspotenzial, das sich aus einem Verkauf oder einer Ausgliederung der Sparte Coatings ergeben könnte. Er schätzt, dass der Bereich fast 7 Milliarden Euro wert sein könnte.
Bereits in der Vorwoche hatte die UBS hat die Einstufung für BASF mit einem Kursziel von 58 Euro auf "Buy" belassen. In einem Szenario ohne jegliches Volumenwachstum im zweiten Halbjahr gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum gebe es bei den Ludwigshafenern mit die größten Enttäuschungsrisiken zum operativen Ergebniskonsens, erklärte Analyst Samuel Perry nach einem "Stress Test" der Chemiebranche.
Indes hatte sich die Stimmung in der Chemieindustrie nach einer mehrmonatigen Erholungsphase wieder eingetrübt hat. Im Juni fiel der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex für die Branche um 9,4 auf minus 4,5 Punkte. "Der Aufwärtstrend in der deutschen Chemiebranche ist somit unterbrochen", erklärte Ifo-Expertin Anna Wolf.
In den vier Monaten zuvor war es jeweils nach oben gegangen, bis der Index im Mai zum ersten Mal seit rund zwei Jahren wieder in den positiven Bereich geklettert war. Doch die Zuversicht ist verschwunden: Die Nachfrage sei wieder zurückgegangen, der Auftragsbestand im Juni "von einem ohnehin sehr niedrigen Niveau regelrecht eingebrochen", hieß es vom Ifo. "Die Unternehmen haben ihre Produktion verringert und planen für die nächsten Monate mit weniger Personal."
Fundamental betrachtet sieht DER AKTIONÄR für die günstig bewertete Aktie des stark aufgestellten Weltmarktführers ebenfalls nach wie vor Aufwärtspotenzial. Nun wäre es wichtig, dass die charttechnische Trendwende gelingt. Wer darauf setzen will, sollte die Position mit einem Stoppkurs bei 39,00 Euro absichern.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX