Die Hugo-Boss-Aktie hat derzeit einen schweren Stand. Nachdem die Metzinger zuletzt ihre Jahresprognosen gesenkt haben (DER AKTIONÄR berichtete), drückt nun zusätzlich der französische Luxus-Gigant LVMH mit ebenfalls schwachen Kennziffern auf die Stimmung. Und es gibt noch eine weitere schlechte Nachricht, die den Kurs belastet.
Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat die Aktien von Hugo Boss von "Outperform" auf "Underperform" doppelt abgestuft und das Kursziel von 63 auf 32 Euro fast halbiert. Demnach hätte der MDAX-Wert weiteres Abwärtspotenzial – ausgehend vom aktuellen Kursniveau.
Die jüngste Gewinnwarnung als Fortsetzung einer Serie von Enttäuschungen habe schmerzvoll vor Augen geführt, dass die Metzinger mit schleppendem Umsatzwachstum und Margendruck nicht wie erhofft klarkommen, schrieb Analyst Anthony Charchafji in seinem am Mittwoch vorliegenden Kommentar. Er kappte seine Ergebnisschätzungen bis 2026 angesichts dieser "neuen Realität" um rund 30 Prozent. Die Jahresziele für 2024 und 2025 hält er immer noch für risikobehaftet.
Bereits gestern (Dienstag) hatte der französischen Luxusgüterherstellers LVMH enttäuschende Q2-Zahlen geliefert. Sowohl Umsatz als auch die Gewinnkennziffern lagen unter den Markterwartungen (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Hugo-Boss-Aktie verliert am Mittwoch im frühen Handel mehr als vier Prozent auf 35,94 Euro, im Tief ging es gar über fünf Prozent auf 35,31 Euro abwärts – ein neues Mehrjahres-Tief. Nächste Unterstützung ist die Horizontale bei 34,27 Euro (DER AKTIONÄR berichtete). Danach drohen Abgaben bis in den Bereich um 33 Euro (Verlaufstief vom 28. März 2021 lag bei 33,11 Euro). Auf dem Weg nach oben müsste die Aktie die psychologisch wichtige 40-Euro-Marke zurückerobern, damit sich das technische Bild aufhellt.
Im Moment kommt es für Hugo Boss richtig dicke. Gesenkte Jahresprognosen, schlechte News vom Marktführer LVMH und dann auch noch ein doppeltes Downgrade aus Frankreich. Die Aktie ist charttechnisch arg angeschlagen, ein Boden ist noch nicht in Sicht. Anleger machen daher derzeit – trotz des günstigen 2025er-KGVs – besser einen Bogen um den Mode-Titel.
(Mit Material von dpa-AfX)
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hugo Boss.
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