Vor den nahenden Aussagen der US-Notenbank (Fed) zur weiteren Geldpolitik war am Mittwoch an den US-Börsen Erholung angesagt. Erfreuliche Zahlen von Microsoft und dem Chipkonzern Texas Instruments stimmten die Anleger vor allem im zuletzt gebeutelten Technologiesektor wieder mutiger. Nach bislang zwei tiefroten Börsenstarts gingen die Anleger in dieser Woche erstmals besseren Mutes in den New Yorker Handelstag.
Während der Dow Jones Industrial am Ende der ersten Handelsstunde um 0,58 Prozent auf 34.495,47 Punkte stieg, zog der Nasdaq 100 besonders stark um 1,75 Prozent auf 14.396,77 Zähler an. Am Vortag hatte der technologielastige Auswahlindex dem stabilisierten Dow noch deutlich hinterhergehinkt. Der den breiten Markt abdeckende Index S&P 500 gewann zuletzt 1,12 Prozent auf 4.405,12 Punkte.
Die derzeitigen Schwankungen sind Ausdruck der hohen Nervosität der Anleger vor dem im Tagesverlauf erwarteten Zinsentscheid der US-Zentralbank. Dass die Fed die Weichen stellen wird für höhere Leitzinsen, gilt mittlerweile als ausgemacht. Die Entscheidungen könnten dem Aktienmarkt die Richtung der nächsten Wochen vorgeben, heißt es aus dem Handel. Viele Beobachter rechnen mit einem klaren Signal, dass der derzeit an der Nulllinie liegende Notenbankzins wohl schon im März steigt. Noch wichtiger als der Startzeitpunkt dürften aber Aussagen zum Tempo der weiteren geldpolitischen Straffungen werden. Außerdem muss die Fed bald klären, wie sie ihre durch Wertpapierkäufe aufgeblähte Bilanz verkleinern will.
Die Microsoft-Aktien dominierten den Dow mit einem Kursanstieg um 4,2 Prozent. Analysten lobten das Zahlenwerk des Software-Riesen, der nach Tagen des Kursrutsches im Technologiesektor wieder eine positivere Duftmarke für diese Branche setzte. Analyst Kirk Materne vom Analysehaus Evercore ISI hob eine optimistische Konzernprognose für die Cloud-Plattform Azure im laufenden Geschäftsquartal hervor.
Gleichermaßen gilt dies für den Nasdaq-Vertreter Texas Instruments, dessen Aktien um 4,1 Prozent anzogen. Der Chipkonzern hatte ebenfalls starke Quartalszahlen präsentiert und die Expertenschar mit einem optimistischen Blick nach vorn überrascht. In den Fokus rückt nun als nächstes Tesla mit den am Mittwoch nachbörslich anstehenden Resultaten. Im Vorfeld der Zahlen erholte sich der Kurs des Elektroautobauers um 3,3 Prozent.
Positiv von sich reden machte auch der Spielzeughersteller Mattel mit einem Kurssprung um zehn Prozent. Er hat sich eine begehrte Lizenz zur Produktion von Disney-Spielzeug wieder ergattert, dazu gehören Figuren basierend auf den "Frozen"-Filmen. Die Rechte wurden 2016 an den Rivalen Hasbro verloren, der nun wieder in die Röhre guckt. Dessen Papiere standen mit 0,9 Prozent unter Druck.
Unter den Nebenwerten sticht die Aktie des Displayglas-Spezialisten Corning hervor. Diese schoss nach starken Quartalszahlen und einem guten Ausblick um 13 Prozent nach oben.