Der Softwareriese Microsoft hat gestern seine Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert und die Analystenerwartungen übertroffen. Nach anfänglichen Verlusten legte der Titel nachbörslich 1,22 Prozent zu. Das lag insbesondere an der starken Prognose, die der US-Konzern gestern vorlegte. Die überragenden Zahlen von Microsoft sind auch ein gutes Zeichen für den Gesamtmarkt.
Im zweiten Quartal hat Microsoft in nahezu jeder seiner Sparten zugelegt (siehe die Grafik unten). Wichtig: Das Segment "Intelligent Cloud", in welches Azure eingebettet ist, legte im Vorjahresvergleich um satte 26 Prozent auf 18,33 Milliarden Dollar zu. Azure selbst konnte mit einem Umsatzplus von 46 Prozent glänzen und wächst damit nach wie vor deutlich schneller als der Erzrivale AWS. Allerdings fiel das Azure-Wachstum diesmal etwas schwächer aus, als in den vergangenen vier Quartalen (+50% oder mehr).
Starkes Wachstum konnte auch die wichtige Sparte "More Personal Computing" verbuchen. Diese wuchs um 16 Prozent auf 17,47 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen um fast eine Milliarde Dollar. Auffällig ist, dass Microsoft immer mehr mit seinen Security-Produkten umsetzt. 2021 wuchsen die Umsätze in diesem Bereich um 45 Prozent auf 15 Milliarden Dollar.
Wichtig: Microsoft scheint die Lieferengpässe im Griff zu haben. Das Unternehmen konnte seine OEM-Erlöse (Windows-Lizenzen) um 25 Prozent steigern. Und das, obwohl die weltweiten PC-Auslieferungen laut Gartner im Berichtszeitraum um fünf Prozent fielen. Die Redmonder sind also hier viel besser aufgestellt als ihre Konkurrenz.
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Starke Prognose
Microsoft erwartet für das dritte Geschäftsquartal des laufenden Fiskaljahres 2022 Umsätze von 48,5 bis 49,3 Milliarden Dollar, was über dem Analystenkonsens von 48,23 Milliarden Dollar liegt. Zudem hat die Finanzchefin Amy Hood für das Gesamjahr "leicht steigende operative Margen" in Aussicht gestellt.
Nach den Q2-Zahlen steht vor allem Eines fest: Microsoft ist und bleibt eine wachstumsstarke Cash-Maschine. Der Anstieg der zehnjährigen Anleiherenditen dürfte kaum etwas daran ändern. Dennoch wird der Titel im Zuge der Marktkorrektur in Sippenhaft genommen. Schlaue Anleger nutzen daher die Korrektur für den Einstieg. Investierte bleiben dem Titel treu.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Microsoft.