Die Ölpreise sind am Freitagmorgen erneut leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet am Vormittag 71,63 US-Dollar. Das sind 32 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) legt um 32 Cent auf 69,13 Dollar zu.
Am Donnerstag hatten die Rohölpreise mehrjährige Höchststände markiert, waren im Verlauf des Tages aber zurückgefallen. Für Belastung sorgte vor allem der auf breiter Front stärkere Dollar. Ein starker Dollar verteuert Rohstoffe, die international in der amerikanischen Devise gehandelt werden. Dies dämpft häufig die Nachfrage aus Ländern außerhalb des Dollarraums.
Für Unterstützung sorgt hingegen nach wie vor die entspanntere Corona-Lage in großen Verbrauchsländern wie den USA oder China. Auch in Europa hat sich die Lage in vielen Ländern entspannt. In einigen größeren asiatischen Ländern und in Südamerika ist die Virus-Situation hingegen wesentlich angespannter. Das sorgt auch am Ölmarkt für tendenzielle Belastung.
Auch einige Ölaktien konnten zuletzt deutlich profitieren. BP, Chevron und Royalt Dutch Shell notieren deutlich über den Tiefstständen vor einigen Monaten.
Für die Aktie von Royal Dutch Shell gab es zuletzt auch einige positive Analystenkommentare. Die kanadische Bank RBC hat eine „Outperform“-Bewertung abgeben. Im Bereich Erdölförderung in großen Wassertiefen, der für 30 Prozent des Fördervolumens der Briten stehe, könne Shell das größte Portfolio unter den großen Ölkonzernen vorweisen. Dessen Wert sei mit rund 25 Milliarden US-Dollar anzusetzen, bei einem angenommenen Ölpreis von 50 Dollar je Barrel. Zudem habe Shell eine starke Stellung im Flüssiggasgeschäft (LNG) und sei bei der Vermarktung führend.
DER AKTIONÄR bleibt für die Aktien von Royal Dutch Shell und BP mittel- bis langfristig zuversichtlich gestimmt. Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)