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Deutsche Bank und Commerzbank: So stark leiden sie unter der Wirecard-Pleite

Deutsche Bank und Commerzbank: So stark leiden sie unter der Wirecard-Pleite
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Fabian Strebin 31.08.2020 Fabian Strebin

Der Bilanz-Skandal bei Wirecard ist ein Wirtschaftskrimi sondergleichen. Zu den Geschädigten gehören nicht nur Aktionäre, sondern auch Gläubiger. Dort geht der Schaden in die Millionen, gerade bei deutschen Banken, die zu den größten Kreditgebern des insolventen Zahlungsdienstleisters gehören. Aber nicht jede Bank trifft es gleich hart.

Die Deutsche Bank galt lange als bevorzugter Bankpartner von Wirecard, rund 70 Millionen Euro an Darlehen sollen zuletzt noch ausgestanden haben. Anders als wohl der Großteil der anderen Gläubigerbanken hat die Deutsche Bank den Kredit mit einem Derivat abgesichert. Über sogenannte Collateralized Loan Obligations könne das Finanzinstitut Abschreibungen auf die Forderung gegenüber Wirecard wieder ausgleichen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise.

Deutsche Bank will wohl Schnäppchen machen

Die Deutsche Bank ist darüber hinaus wohl an Teilen von Wirecard interessiert, so die Nachrichtenagentur Bloomberg. Allerdings lagen die Angebote anscheinend unter dem Mindestschwellenwert des Insolvenzverwalters. Dieser kann nun unter seinen eigenen Vorstellungen verkaufen oder weiter abwarten. Es sollen aber alle unverbindlichen Gebote unter der Schwelle von 100 Millionen Euro gelegen haben, was viel über das Entwicklungspotenzial aussagt, das den verbleibenden Unternehmensteilen beigemessen wird.

Die Commerzbank kam dagegen nicht so glimpflich wie die Deutsche aus der Wirecard-Causa. Sie war mit drei anderen Banken Konsortialführerin bei der Vergabe des 1,85 Milliarden Euro Kredites von 15 Finanzinstituten an Wirecard. Von dem 200 Millionen Euro schweren Darlehen, das die Commerzbank ausgereicht hat, wurden im zweiten Quartal 175 Millionen Euro abgeschrieben. Das war mehr als die gesamten coronabedingten Rückstellungen in der Risikovorsorge in diesem Zeitraum.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank legen bereits vorbörslich zum Wochenstart zu. Dabei gelingt es der Commerzbank-Notierung seit Längerem wieder die Marke von fünf Euro zu überspringen, was ein wichtiges psychologisches Signal sendet. Abzuwarten bleibt, ob die Aktie sich darüber halten kann.

Beide Titel sind eine Wette auf die wirtschaftliche Erholung nach dem Corona-Lockdown. Mutige können weiterhin bei den Titeln zugreifen, die Chartbilder haben sich zuletzt aufgehellt. Bei der Commerzbank beachten Anleger den Stopp bei 4,00 Euro, bei den Papieren der Deutschen Bank bei 6,80 Euro.

Commerzbank (WKN: CBK100)

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