Während der DAX heute erneut im Minus notiert, wenn bisher auch nur moderat, geht es bei der Aktie der Deutschen Bank weiter abwärts. Die Papiere setzen ihre Konsolidierung damit fort und das Chartbild trübt sich zunehmend ein. Was jetzt helfen könnte.
Die Börse verarbeitet aktuell die geplanten Zölle der EU-Kommission auf E-Autos aus China. Das könnte weitergehende Maßnahmen aus China nach sich ziehen, die andere Branchen betreffen würden. Es besteht die Gefahr eines Handelskrieges, den die deutsche Exportindustrie derzeit als Letztes brauchen kann.
Finanzinstitute wie die Deutsche Bank als Finanzierer der deutschen Industrie werden daher ebenfalls abverkauft. Bei den Aktien der Deutschen Bank, aber auch der Frankfurter Konkurrentin Commerzbank, trägt auch die schlechte charttechnische Verfassung zum aktuellen Kursrutsch bei.
Ausgehend vom Jahreshoch bei 16,53 Euro am 26. April hat die Deutsche-Bank-Aktie in der Folge einen Abwärtstrend ausgebildet. Denn es wurde eine Kurslücke bei 16,01/15,58 Euro als Reaktion auf eine Rückstellung, die aufgrund des laufenden Rechtsstreits mit Altaktionären der Postbank gebildet werden musste, gerissen. Diese konnte seitdem nicht mehr geschlossen werden.
Erst sah es so aus, als würde die Aktie in einen Seitwärtstrend übergehen, doch der Abwärtstrend bestätigte sich. Nun wurden Anfang der Woche auch die 50-Tage-Linie bei 15,06 Euro und die runde 15-Euro-Marke selbst gerissen. Das hat die Talfahrt kurzfristig beschleunigt.
Wieder Auftrieb geben könnte eine angepasste Sicht auf neue Aktienrückkäufe. Offiziell plant die Deutsche Bank noch immer mit einem neuen Programm im zweiten Halbjahr. Wird im Postbank-Verfahren indes wirklich die komplette Rückstellung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro fällig, dann sieht es damit aber schlecht aus.
Anleger beachten aktuell den Stoppkurs bei 12,80 Euro. Ein Neueinstieg ist aufgrund der Chartsituation nicht angezeigt. Bei 14,05 Euro verläuft der Aufwärtstrend, der den Kurs noch abfangen könnte, sofern er weiter nachgibt.
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