Seit dem Börsengang im Sommer 2018 hat die Aktie von Adyen in der Spitze über 500 Prozent an Wert gewonnen und Anfang August bei 1.512 Euro ihr bisheriges Allzeithoch erreicht. Knapp unterhalb dieses Niveaus haben einige Mitglieder des Vorstands nun Gewinne realisiert.
Vorstandschef Pieter van der Does, Technologievorstand Arnout Schuijff, Finanzvorstand Ingo Uytdehaage und Kundenvorstand Roelant Prins haben jeweils 15 Prozent ihrer Adyen-Anteile verkauft. Die Papiere wurden per beschleunigtem Bookbuilding-Verfahren zum Kurs von 1.365 Dollar verkauft. Bei dem Verkauf wurden rund 1,7 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals verkauft und insgesamt 692,9 Millionen Euro erlöst.
Durch den Teilverkauf wollten die Vorstände „ihr Portfolio diversifizieren und das Risiko von Einzelaktien reduzieren“, heißt es laut Bloomberg in einer Erklärung. Er spiegle aber in keiner Weise eine veränderte Einschätzung zu den Aussichten des Unternehmens wider. Alle vier Top-Manager würden auch weiterhin im Dienste der Firma bleiben und hätten sich verpflichtet, in den nächsten 180 Tagen keine weiteren Aktien zu verkaufen.
Kaufempfehlung bestätigt
An der Börse kommt die Transaktion dennoch nicht gut an: Die Adyen-Aktie verliert am Freitag rund fünf Prozent und entfernt sich damit zunächst weiter vom Allzeithoch bei 1.512 Euro. Daran können auch positive Analystenkommentare zu den Halbjahreszahlen am Donnerstag zunächst nichts ändern.
Als größter Adyen-Bulle hat Mohammed Moawalla von Goldman Sachs sein „Conviction Buy“-Rating für die Aktie bestätigt und den fairen Wert von 1.560 auf 1.700 Euro erhöht. Die Resultate des Zahlungsabwicklers belegten ein weiter intaktes strukturelles Wachstum, so der Analyst.
Seiner Einschätzung nach sollten die Niederländer dank ihrer überlegenen technischen Plattform überproportional vom dynamischen Trend im Bereich E-Commerce profitieren. Die aktuelle Kursschwäche wertet er daher als Kaufgelegenheit.
DER AKTIONÄR teilt die Einschätzung des Goldman-Sachs-Experten. Spekulative Anleger können den Rücksetzer vom Rekordhoch zum (Nach-) Kauf nutzen.
Mit Material von dpa-AFX.