Die US-Payment-Konzerne Paypal und Square haben sich trotz – oder sogar wegen – Corona zuletzt besser geschlagen als erwartet. Wie sich die Pandemie in den letzten Monaten auf das operative Geschäft von Adyen ausgewirkt hat, wird sich am Donnerstag (20. August) zeigen – dann veröffentlichen die Niederländer den Zwischenbericht für das erste Halbjahr.
Speziell das zweite Quartal werde für Adyen wohl das schwierigste seit dem Börsengang gewesen sein, da das Geschäft mit Fluggesellschaften gelitten habe, befürchtet JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande. Ein allgemeiner Anstieg beim Online-Handel könne zwar für einen gewissen Ausgleich gesorgt haben, hinsichtlich des operativen Ergebnisses (EBITDA) könnten sich die Konsensschätzungen allerdings als zu hoch erweisen, so der Experte.
Selbst unter dem Einfluss der Coronakrise rechnen die von Bloomberg befragten Analysten im ersten Halbjahr durchschnittlich mit einem Umsatzplus von 24 Prozent auf 274,2 Millionen Euro. Beim EBITDA geht der Analysten-Konsens von einem Anstieg um 14 Prozent auf 144,0 Millionen Euro aus. Der Gewinn pro Aktie soll um gute zehn Prozent auf 3,44 Euro steigen.
Damit würde das Wachstum zwar geringer als in den vergangenen Jahren, aber immerhin noch positiv ausfallen. Vor diesem Hintergrund bleibt auch JPMorgan grundsätzlich bullish und hat das „Overweight“-Rating für die Aktie mit einem Kursziel von 1.590 Euro bestätigt.
Nachdem sich die Aktie seit dem Krisentief im März in der Spitze mehr als verdoppelt hatte und bei 1.511,50 Euro ein Rekordhoch markiert hatte, konsolidiert sie derzeit auf hohem Niveau. Anleger, die der AKTIONÄR-Empfehlung in Ausgabe 29/2020 gefolgt sind, bleiben dabei. Mutige Neueinsteiger können im Vorfeld der Zahlen noch einen Fuß in die Tür stellen.