Am Feiertag dominieren am deutschen Aktienmarkt die roten Vorzeichen. Wegen schwacher Vorgaben aus den USA und Fernost startet der DAX mit Kursen unterhalb von 15.200 in den Handel und droht die wichtige 15.000-Punkte-Marke anzulaufen. Einer der größten Verlierer ist die Aktie des Onlinehändlers Zalando.
Nachrichten der Konkurrenz und aus dem Haus der Deutschen Bank belasten am Dienstag. So sprach der britische Modehändler Boohoo eine Umsatzwarnung aus. Angesichts einer nur schleppenden Absatzbelebung rechnet man jetzt mit einem Umsatzrückgang von 12 bis 17 Prozent im laufenden Geschäftsjahr und nicht von minus 10 bis 15 Prozent, wie ursprünglich in Aussicht gestellt.
Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank reduzierte darüber hinaus sein Kursziel auf 31,50 Euro und bezeichnete die Umsatzaussichten in nächster Zeit als schwierig. Wetter und Konjunkturumfeld könnten wieder stärkere Marketingmaßnahmen im vierten Quartal verzögern, so der Experte.
Der jüngste Erholungsversuch der Zalando-Aktie dürfte damit im Keim erstickt werden. Zwei Handelstage lang konnte sich der Kurs vom jüngsten Mehrmonatstief etwas erholen. Die ersten Kurse liegen aber bereits unter 21 Euro und nicht mehr weit vom Jahrestief bei 20,41 Euro entfernt.
Sollte des ein neues Verkaufssignal geben, droht ein Fall bis zum 2022er-Tief. Falls der Trend dort nicht gestoppt werden kann, müssen Anleger mit Rekordtiefkursen rechnen.
DER AKTIONÄR hatte vor Kurzem ein Hebelprodukt auf Zalando als "Trading-Tipp" vorgestellt. Nachdem die Spekulation gut angelaufen war, sollten Anleger den Stoppkurs im Auge behalten. Der Trade kann auch noch aufgehen, denn die Deutsche Bank sieht immerhin ein Potenzial von mehr als 50 Prozent.