Nach neuen Bilanz-Vorwürfen der Financial Times in dieser Woche geht Wirecard in die Offensive. Am Freitagnachmittag wurden Details für das langersehnte Aktienrückkaufprogramm veröffentlicht. Wie reagiert die Aktie?
„Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2019/I sollen in einem Zeitraum von zwölf Monaten Aktien der Gesellschaft in einem Volumen von insgesamt bis zu 200 Millionen Euro (ohne Erwerbsnebenkosten) zurückgekauft werden“, teilte Wirecard am Freitagnachmittag per Ad-hoc-Meldung mit. Der Beginn der Maßnahme sei in den nächsten Tagen geplant.
Viel angekündigt, (zu) wenig geliefert?
Bereits nach dem Softbank-Investment über eine Wandelanleihe im April hatte Wirecard erstmals Aktienrückkäufe in Aussicht gestellt. Man wolle „einen signifikanten Anteil“ der Gesamtsumme von 900 Millionen Euro dafür aufwenden, hieß es von Vorstandschef Markus Braun im Mai.
Zwischenzeitlich war die Rede von rund einem Drittel der Gesamtsumme – zumal Wirecard im September über eine Anleihe-Emission weitere 500 Millionen Euro eingesammelt hatte. Vor diesem Hintergrund fällt das Volumen der nun verkündeten Rückkäufe für den Geschmack vieler Anleger offenbar zu mager aus.
Dem gebeutelten Kurs kann die Meldung kurz vor dem Wochenende daher nicht mehr auf die Sprünge helfen. In der ersten Reaktion hat die Wirecard-Aktie ihren Tagesverlust auf über sieben Prozent ausgeweitet. DER AKTIONÄR rät weiterhin zum Abwarten.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.
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