Die Aktie von Wirecard knüpft am Freitagvormittag an die Verluste der letzten Tage an und notiert bis zu zwei Prozent schwächer am DAX-Ende. Auf Wochensicht beträgt das Minus sogar fast 18 Prozent. Und die Financial Times (FT) scheint wild entschlossen, den Druck auf den DAX-Konzern aufrecht zu erhalten.
Die Financial Times hat am Freitagmorgen einen weiteren Artikel zu Wirecard veröffentlicht. Inhaltlich liefert der zunächst aber keinen neuen Zündstoff, sondern fasst lediglich die nach wie vor offenen Fragen zusammen.
Den gesamten Artikel finden Sie hier.
Eine davon bezieht sich auf die von Wirecard abgegebene Erklärung, wonach sich hinter den 34 von der FT aufgegriffenen Firmen in Wahrheit Kundencluster verbergen, die „jeweils Hunderte von echten Einzelhändlern enthalten“. Warum diese Cluster jedoch ausgerechnet nach konkreten Unternehmen aus der Kundenkartei von Wirecard beziehungsweise der Partnerfirmen benannt wurden, treibt nicht nur die FT-Autoren um. Bei Deutsche-Bank-Analystin Nooshin Nejati sorgte das in einer Studie diese Woche ebenfalls für Stirnrunzeln.
Rätselraten herrscht auch darüber, welcher Wirtschaftsprüfer für die Geschäfte der Dubai-Tochter CardSystems Middle East bestellt wurde. Diesbezüglich hüllt sich Wirecard bisher in Schweigen.
Wirecard schweigt
Auch ohne neuen Erkenntnisgewinn gelingt es der Financial Times, die Unsicherheit rund um Wirecard aufrecht zu erhalten. Zumal sich Wirecard selbst seit der Stellungnahme vom 16. Oktober und einigen Äußerungen von Vorstandschef Markus Braun gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX mit öffentlichen Statements zurückhält. Auch konkrete Nachfragen des AKTIONÄR im Zusammenhang mit den Vorwürfen vom Dienstag blieben bislang unbeantwortet.
Im Interesse der Aktionäre wäre eine schnelle und transparente Aufklärung der ganzen Angelegenheit wünschenswert. Zu befürchten ist allerdings ein langer und zäher Prozess mit ungewissem Ausgang – während jederzeit neuer Beschuss auf Wirecard droht. Unter diesen Vorzeichen rät DER AKTIONÄR bei der Wirecard-Aktie weiterhin zum Abwarten.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.
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