Die Aktie von Wirecard hat auf Wochensicht rund 15 Prozent an Wert verloren. Schuld daran war in erster Linie die allgemeine Marktschwäche wegen des Coronavirus, die viele Top-Performer des bisherigen Börsenjahres besonders hart getroffen hat. Selbst ein extrem bullisher Analystenkommentar konnte daran zunächst nicht viel ändern.
Simon Bentlage von der Privatbank Hauck & Aufhäuser lässt sich von der Corona-Angst und den jüngsten Kurverlusten bei Wirecard in keiner Weise beeindrucken: Am Freitag hat er die Kaufempfehlung für die Aktie bestätigt – gemeinsam mit seinem Extrem-Kursziel von 270 Euro. Vom Schlusskurs am Freitag bei 114,95 Euro entspricht das rund 135 Prozent Kurspotenzial.
Der Analyst stützt seinen Optimismus dabei unter anderem auf das jüngste Zahlenwerk des niederländischen Rivalen Adyen, das vom strukturellen Wachstum der Branche gezeugt habe. Das Covid-Virus habe dagegen nur eine begrenzte Bedeutung für das Geschäft, so Bentlage. Sowohl Ayden als auch Wirecard seien sehr gut positioniert, wobei Letztere einen ungerechtfertigten massiven Abschlag zu Ersten aufwiesen.
Kursplus seit Jahresbeginn ist futsch
Trotz des beachtlichen Wachstums von Adyen: Bei Ergebnis und Gewinn hatten die Analysten noch etwas mehr erwartet. Die Aktie ist nach den Zahlen am Donnerstag unter Druck geraten. Die Anleger haben Wirecard daraufhin in Sippenhaft genommen – obwohl es an den vorläufigen Zahlen des DAX-Konzerns vom 14. Februar eigentlich nichts auszusetzen gab.
Nachdem der Wirecard-Kurs am Donnerstag bereits kurzzeitig bis auf 110,85 Euro abgesackt war und sämtliche Gewinne seit dem Jahresanfang abgegeben hatte, stand zwischenzeitlich sogar ein erneuter Rückfall in Richtung der 100-Euro-Marke zu befürchten (DER AKTIONÄR berichtete). Zumindest das konnte bislang aber abgewendet werden.
Comeback-Wette läuft weiter
DER AKTIONÄR rechnet bislang nicht damit, dass das Coronavirus deutliche Bremsspuren im operativen Geschäft von Wirecard hinterlassen wird und traut der Aktie kräftiges Aufholpotenzial zu, sobald sich die Lage an den globalen Aktienmärkten wieder stabilisiert. Zusätzliche Impulse könnten die Ergebnisse der laufenden Bilanz-Sonderprüfung liefern, die bis Ende März erwartet werden.
Die Comeback-Spekulation bei Wirecard läuft daher weiter. Mutige Anleger können den jüngsten Rücksetzer sogar zum vergünstigen (Nach-) Kauf nutzen.
Mit Material von dpa-AFX.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.