Die Märkte befinden sich weiter fest in den Fängen der Coronavirus-Panik, die inzwischen aufgrund steigender Infektionszahlen europaweit kursiert. Die Aktie des Zahlungdienstleisters Wirecard droht an diesem Freitag im Abwärtsstrudel des DAX ihren gesamten Jahresgewinn aufzubrauchen. Der Kollaps ist Bedrohung und Chance zugleich.
Über vier Prozent verlor die Aktie des Aschheimer Zahlungsdienstleisters Wirecard am Donnerstag, ging im Computerhandel Xetra bei 119,15 Euro in den Feierabend. Weil die US-Märkte erst in den letzten Handelsstunden ihre Talfahrt nochmals beschleunigten – der Dow Jones erlitt den schlimmsten Punkteverluste seiner Geschichte – wurde auch die Wirecard-Aktie nachbörslich deutlich niedriger getaxt.
Im Handel bei Lang & Schwarz wird die Aktie von Wirecard bei 112 Euro gesehen. Damit wäre sie so günstig wie zuletzt am ersten Handelstag des Jahres, als sie bei 112,40 Euro aus dem Handel ging. Selbst ein weiterer Rückfall in Richtung 100-Euro-Marke lässt sich an diesem vermutlich schwarzen Freitag nicht ausschließen.
Wirecard dürften heute so billig zu haben sein wie zuletzt vor dem Jahreswechsel und damit auf einem Niveau, das den Tiefstkursen nach dem Rollout der kritischen Artikelserie in der Financial Times. Kurzum: Anlegern könnte der Kollaps des Gesamtmarktes und die Sippenhaft der Wirecard-Aktie eine gute Gelegenheit bieten ihren Einstand zu verbilligen.