Walt Disney hat nachbörslich mit seinen Zahlen die Erwartungen übertroffen. Unterdessen ist der Tinder-Rivale Bumble fulminant an der Nasdaq gestartet. Die Wall Street hat sich am Donnerstag weitgehend behauptet. Befürchtungen über zunehmende Spannungen zwischen China und dem Westen dämpften allerdings etwas die Stimmung.
Der Dow Jones Industrial stieg zunächst auf ein weiteres Rekordhoch von 31.543 Punkten, bröckelte jedoch bald ab und rutschte ins Minus. Im späten Handel erholte sich der Leitindex jedoch wieder und schloss nur 0,02 Prozent tiefer bei 31.430,70 Zählern. Der S&P 500 gewann letztlich 0,17 Prozent auf 3.916,38 Punkte. Der Nasdaq 100 stieg um 0,58 Prozent auf 13.734,35 Zähler.
In einem ersten Telefonat des neuen US-Präsidenten Joe Biden mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping kritisierte Biden „Pekings zwangsweise und unfaire wirtschaftliche Praktiken, die Repression in Hongkong, Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang und zunehmend herausfordernde Aktionen in der Region, einschließlich gegenüber Taiwan“. Zudem belastete die Nachricht, dass der Rundfunksender BBC World News aus China verbannt wurde.
Unter den Einzelwerten fiel die Aktie von Pepsico mit einem Verlust von 2,0 Prozent auf. Der Brausehersteller hatte über seine Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal berichtet. Besser erging es Kraft Heinz – der Kurs zog um 4,9 Prozent an. Der Ketchupkonzern hatte im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen. Nach unerwartet gut ausgefallenen Zahlen des Lautsprecher-Spezialisten Sonos, legte der Kurs um fast 16 Prozent zu – Rekordhoch.
Die Aktie des Betreibers der Online-Dating-Plattformen Bumble und Badoo stieß zum Handelsstart auf starkes Anlegerinteresse. Der Einstandskurs lag mit 76 US-Dollar fast 77 Prozent über dem Ausgabepreis. Insgesamt wurde das Unternehmen beim Börsengang mit rund 8,2 Milliarden Dollar bewertet. Der Kurs bröckelte im weiteren Handelsverlauf bis auf 70 Dollar ab. Das entsprach allerdings immer noch einem Plus von mehr als 60 Prozent.
Der Kurs der Walt-Disney-Aktie, die auf einem Allzeithoch steht, legt nach den Zahlen zunächst mehr als zwei Prozent zu. Die Corona-Krise belastet den Unterhaltungskonzern weiter stark. Der Umsatz sank um 22 Prozent auf 16,2 Milliarden Dollar. Doch das Streaming-Geschäft boomt und der Entertainment-Gigant ist zurück in den schwarzen Zahlen. In den drei Monaten bis Ende Dezember schaffte Disney unterm Strich einen Gewinn in Höhe von 29 Millionen Dollar. Obwohl dies ein Rückgang um 99 Prozent im Jahresvergleich ist, wurden die Erwartungen übertroffen. In den Vorquartalen hatte es stets hohe Verluste gegeben. Zudem floriert der Online-Videodienst Disney+ weiter – Anfang Januar hatte der Netflix-Rivale bereits 95 Millionen zahlende Abokunden.
Was sonst noch die Wall Street bewegt hat:
(mit Material von dpa-AFX)