Am Dienstagabend hatte Fahrdienstvermittler Lyft seine Zahlen für das vierte Quartal veröffentlicht – und Anleger mit riesigen Verlusten und Umsatzeinbrüchen erschreckt. Die Lyft-Aktie zog am Mittwoch dennoch rund fünf Prozent an. DER AKTIONÄR verrät den Grund.
Zwar fiel im vierten Quartal ein Verlust von 458 Millionen Dollar (0,58 Dollar pro Aktie) an und die Erlöse sanken um 44 Prozent auf 570 Millionen Dollar. Doch damit wirtschaftete Lyft besser als von Analysten mit Umsätzen von 563 Millionen Dollar bei Verlusten je Aktie von 0,72 Dollar erwartet worden war.
Hier geht's zum Quartalsbericht von Lyft
Der wahre Grund hinter dem Kurssprung vom Mittwoch
Das alleine dürfte jedoch nicht der Grund für den Sprung auf ein neues 52-Wochen-Hoch bei 59,40 Dollar gewesen sein. Darüber hinaus gibt die Prognose für das erste Quartal ebenfalls nicht viel her. Lyft erwartet zum Jahresauftakt noch einmal deutlich niedrigere Umsätze im Bereich von 545 bis 555 Millionen Dollar.
Der Grund für die positive Reaktion am Markt war vielmehr die Aussicht auf eine Erholung ab dem zweiten Quartal. Dann sei laut Geschäftsführung wieder mit Wachstum zu rechnen, das sich dann in der zweiten Jahreshälfte sogar verstärken dürfte.
Lyft habe die Kosten im Schlussquartal stark gesenkt und seine Sparziele 2020 um 20 Prozent übererfüllt. Weshalb CEO Logan Green die Firma als eine „Feder unter Hochspannung“ beschrieb, die sobald sich die Wirtschaft von der Corona-Pandemie löse wieder in einen Modus soliden Wachstums und steigender Margen umspringen dürfte. Man glaubt, dass sich die Einsparungen auch nach der Krise bewähren dürften und schon Ende 2021 ein operativer Gewinn erzielt werden könne.
Operative Gewinne schon 2021 sind eine beeindruckende Ansage des Managements. Ähnlich wie bei Uber treibt die Lyft-Aktie zudem die Fantasie rund um autonome Autos an. Da der große Konkurrent mit Uber Eats jedoch einen führenden Essenslieferdienst besitzt, der für zusätzliche Diversifikation und Chancen in Pandemiezeiten sorgt, setzt DER AKTIONÄR aktuell nur auf die Uber-Aktie. Der gesamte Sektor bleibt jedoch aussichtsreich.