Auch wenn „selbst" VW das zweite Quartal mit roten Zahlen beenden musste, dokumentieren neueste Daten, warum der Wolfsburger Autobauer dennoch besser als die (deutsche) Konkurrenz ist. Trotz der Corona-Krise hat man im Juli weltweit fast wieder ein Verkaufsplus geschafft – das Reich der Mitte hatte daran einmal mehr gehörigen Anteil. Die Aktie kann davon in einem schwachen Gesamtmarkt allerdings nicht profitieren.
Konkret lagen die Auslieferungen der Konzernmarken im vergangenen Monat insgesamt mit 885.700 Fahrzeugen nur noch marginale 0,2 Prozent unter dem Vorjahresmonat, wie der Konzern am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Vor allem im größten Einzelmarkt China, wo VW Marktführer ist, zogen die Verkäufe mit 4,8 Prozent an und gaben damit Schub. In Westeuropa lagen die Verkäufe an Endkunden noch mit 1,9 Prozent unter dem Vorjahr, in Nord- und Südamerika hingegen noch deutlicher.
VW-Konzernvertriebsmanager Christian Dahlheim hatte Ende Juli einen Auslieferungsrückgang im "prozentual einstelligen Bereich" in Aussicht gestellt, nachdem es im Juni noch fast ein Fünftel weniger war. Ein VW-Sprecher wertete die Zahlen nun als erfreulichen Trend. Auf das Gesamtjahr gesehen zeigen sich die tiefen Einschnitte der Covid-19-Pandemie aber immer noch deutlich, hier liegen die Wolfsburger bei 4,78 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen mit rund 24 Prozent im Minus.Die Zahlen belegen eindrucksvoll, warum die VW-Aktie der Favorit des AKTIONÄR unter den Autobauern ist. Nach oben ergibt sich erst Potenzial, sobald das Papier die wichtige 200-Tage-Linie bei 148,13 Euro überwindet.
(Mit Material von dpa-AFX)