Nach dem schwachen Jahresauftakt hat Varta zwar die Jahresprognosen bestätigt. Die Hoffnung des Batterieherstellers ruht dabei allerdings auf einem Anziehen der Nachfrage im zweiten Halbjahr. Mittlerweile haben sich fast alle Analysten zu Wort gemeldet und ihre Schätzungen und Ziele überarbeitet. Das Fazit fällt eindeutig aus.
Die Nachfrageschwäche bei den sonst so wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen belastet Varta in den ersten Monaten des Jahres. Neue Produkteinführungen der Kunden sollen im zweiten Halbjahr zu einer deutlichen Geschäftsbelebung führen. Mit den Einnahmen will der Konzern die Einführung seiner neu entwickelten V4Drive-Rundzelle vorantreiben und mit der E-Mobilität den nächsten Wachstumsmarkt ansteuern. Die kostenintensiven Vorbereitungen für den Produktionsanlauf dieser großen Zellen laufen dem Vernehmen nach planmäßig. Erste nennenswerte Umsätze erwartet der Batteriehersteller aber erst ab dem Jahr 2024.
Der Jahresauftakt hat gezeigt, dass sich Varta im Rest des Jahres strecken muss, um die eigenen Planvorgaben zu erreichen. Aufgrund der kurzfristigen Nachfrageschwäche bei den eigentlich so wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen sprechen Analysten mittlerweile von ambitionierten Zielen. Fast alle Experten haben ihre Schätzungen und Kursziele nach den Q1-Zahlen daher etwas gesenkt.
Derzeit empfehlen drei Experten die Varta-Aktie zum Kauf. Drei weitere stehen dem Titel neutral gegenüber, vier Strategen raten zum Verkauf der Papiere. Die Kursziele reichen von 64 Euro (Bankhaus Metzler) bis 115 Euro (Oddo BHF). Das durchschnittliche Ziel beträgt aktuell 86 Euro – liegt damit rund elf Prozent über dem aktuellen Niveau.
Trotz der mittelfristig weiter guten Aussichten: Ein entspannter Jahresstart sieht anders aus. Der Gegenwind nimmt zu und drückt auf die Stimmung. Ohne frische Impulse durch einen verbesserten Newsflow ist eine nachhaltige Kursbelebung vorerst nicht in Sicht. DER AKTIONÄR bleibt am Ball.