Die angekündigte Wachstumsoffensive mit dem Einstieg in das E-Mobility-Geschäft sorgt bei Varta mittelfristig zwar weiter für Fantasie. Aufgrund der kurzfristigen Nachfrageschwäche bei den sonst so wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen zweifeln allerdings immer mehr Anleger und Analysten am Erreichen der Planvorgaben für 2022.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Um die eigenen Planvorgaben im laufenden Jahr erreichen zu können, muss sich Varta im Laufe des Jahres ordentlich strecken.
Zur Erinnerung: Im Gesamtjahr rechnet Varta-Finanzvorstand Armin Hessenberger mit einem Umsatzanstieg auf 950 Millionen bis eine Milliarde Euro (Vorjahr: 902,8 Millionen Euro). Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes EBITDA) dürfte mit 260 bis 280 Millionen Euro allerdings unter den knapp 283 Millionen aus dem Vorjahr bleiben.
Der Batteriehersteller setzt dabei auf neue Produkteinführungen der Kunden, die im zweiten Halbjahr zu einer deutlichen Geschäftsbelebung beitragen sollen. AKTIONÄR-Leser wissen: Die Einnahmen sollen helfen, den Einstieg in die E-Mobilität zu finanzieren.
Immer mehr Analysten senken den Daumen. Angesichts sich eintrübender Wachstumsaussichten, rückläufiger Margen und eines verschärften Wettbewerbs seien die Aktien weiterhin anspruchsvoll bewertet, so der Tenor unter den meisten Experten.
Die Aktie rutschte nach den Q1-Zahlen zwischenzeitlich auf ein neues Jahrestief von 67,88 Euro ab. Im Rahmen der allgemeinen Gegenbewegung bei DAX und Co konnte sich der Kurs im Anschluss aber wieder von den Tiefstständen lösen. Frische Analystenstimmen könnten die Erholung ausbremsen. Weitere Details zur geplanten E-Offensive dürften der Aktie dagegen frische Impulse geben. Die Volatilität dürfte weiter recht hoch bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)