DER AKTIONÄR hat heute früh erklärt, dass Aixtron im ersten Jahresviertel von einer stark anziehenden Nachfrage nach Komponenten für die Halbleiterindustrie profitiert hat. Die Gesellschaft konnte damit aber die hochgesteckten Erwartungen der Börsianer nicht ganz erfüllen. Zudem gab es einen Rückschlag bei einem Oled-Projekt. Die Folge: Statt einer erwarteten Trendfortsetzung ist die Aktie nach der zuletzt recht starken Performance deutlich zurückgefallen.
Die Umsätze kletterten im ersten Quartal im Jahresvergleich um rund ein Fünftel auf knapp 50 Millionen Euro. Der Markt hattte sich hier ein wenig mehr erhofft. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel mit minus 0,7 Millionen Euro leicht negativ aus, auch hier hatten Analysten mehr erwartet und mit einem klar positiven Wert gerechnet.
Der Ausblick bleibt dennoch vielversprechend: Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand im Vergleich zum Vorjahr unverändert eine stark anziehende Geschäftsentwicklung, operativ soll sogar etwas mehr verdient werden als bislang gedacht.
Einen Rückschlag gab es derweil für die Tochter Apeva. Sie hatte Ende 2020 mit dem Abschluss eines Oled-Entwicklungsprojekts einen lange erhofften, großen Fortschritt gemacht. Ein Kunde - laut Aixtron einer der weltweit größten Displayhersteller - nahm eine entsprechende Anlage nach langen Tests ab. Nun hieß es aber, dass die Kundengespräche nicht zu dem erhofften Ergebnis geführt hätten. Daher schaue Apeva sich nun in China nach Kunden für die Technologie zur Herstellung von Oleds um. Ein erfolgreicher Abschluss der Gespräche mit potenziellen Kunden in China wird laut Mitteilung nicht vor 2022 erwartet.
Die Anleger reagierten trotz des guten Geschäftsausblicks verschnupft: Die Aktie sackte im Tief um über zehn Prozent auf 16,65 Euro ein, konnte sich im weiteren Verlauf aber von den Tiefstständen lösen. Trotz des Kursrutsches summieren sich die Gewinne im laufenden Jahr immer noch auf mehr als 20 Prozent. Anfang April kratze die Aktie noch an der 20-Euro-Marke.
DER AKTIONÄR bleibt weiter zuversichtlich gestimmt und geht davon aus, dass die seit Jahren diskutierte Oled-Thematik bei den meisten Investoren bereits "gedanklich abgehakt" war und der aktuelle Nachfrageboom viel höher gewichtet wird. Daher sollte die Aktie nach einer Stabilisierungsphase ihren Aufwärtstrend wieder fortsetzen.
(Mit Material von dpa-AFX)