Nach seinem überraschenden Einstieg bei Twitter zieht Tech-Milliardär Elon Musk doch nicht in den Verwaltungsrat des Konzerns ein. Seine Ernennung hätte offiziell am 9. April in Kraft treten sollen, "aber Elon teilte noch am selben Morgen mit, dass er dem Verwaltungsrat nicht mehr beitreten wird", so Twitter-Chef Parag Agrawal.
"Ich glaube, dass dies das Beste ist." Man werde weiterhin offen für Musks Input sein, erklärte Agrawal. Anfang April war bekannt geworden, dass Musk mit einer Beteiligung von 9,2 Prozent zum größten Aktionär von Twitter wurde. Zunächst hatte es so ausgesehen, als wolle er sich mit einer passiven Rolle als Investor begnügen. Kurz darauf wurde jedoch seine Einberufung in den Verwaltungsrat der Firma öffentlich. Voraussetzung dafür seien eine Hintergrundüberprüfung und eine formelle Einwilligung gewesen, schrieb Agrawal weiter.
Genau am Samstag hatte Musk die Überlebenschancen der Plattform auch provokativ infrage gestellt. "Stirbt Twitter?", schrieb Musk in einem Tweet. Dazu stellte er die Statistik der zehn Twitter-Konten mit den meisten Followern und beklagte: "Die meisten dieser "Top"-Accounts twittern selten und posten nur sehr wenige Inhalte."
Der 50-Jährige ist dank seiner Beteiligungen an Tesla und der Weltraumfirma SpaceX der mit Abstand reichste Mensch der Welt. Der Finanzdienst Bloomberg schätzt sein Vermögen aktuell auf 288 Milliarden Dollar.
Kurzfristig dürfte bei Twitter nun etwas die Luft raus sein, langfristig bleibt die Aktie aber allemal aussichtsreich. Denn Twitter kann im Vergleich zur Branchengröße Facebook mit wachsenden Nutzerzahlen punkten und leidet weniger unter Apples neuen App Transparency Regeln. Die Tesla-Aktie, die seit der Wiederempfehlung in Ausgabe 09/22 bereits kräftig zugelegt hat, gönnt sich derzeit eine Verschnaufpause. Mutige Anleger, die noch nicht investiert sind, können den Rücksetzer nutzen, um einen Fuß in die Tür zu stellen.