Die Corona-Krise hat bei TUI deutliche Spuren hinterlassen. So ist der weltgrößte Reisekonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr tief in die roten Zahlen geflogen. Nur durch drei staatliche Rettungspakete konnte das Unternehmen überleben. Derzeit ruhen die Hoffnungen der Hannoveraner auf einem hocheffizienten Impf-Prozess und einer (schnellen) Rückkehr zur Reisenormalität im Sommer 2021. Die Analysten von Berenberg sind indes skeptisch.
Konkret haben die Experten ihr Kursziel für TUI von 3,50 Pfund (3,86 Euro) auf 2,50 Pfund (2,75 Euro) gesenkt und ihre Verkaufsempfehlung bestätigt. Sie begründen dies damit, dass ein Covid-19-Impfstoff gegen das Virus selbst helfen könne, aber nichts an der Kapitalstruktur des Unternehmens ändere.
Überdies sagen die Berenberg-Analysten, dass die Impfstoff-New und ein weiteres Finanzierungspaket der deutschen Regierung der TUI-Aktie zwar "einen echten Schuss in den Arm" gegeben habe. Sie sehen aber "wenig Grund für einen erhöhten Enthusiasmus in der Aktie" – trotz des Optimismus, dass "wir alle wieder in den Urlaub fahren werden".
Berenberg glaubt jedoch, dass es bis weit in das Jahr 2021 hinein Reiseeinschränkungen geben werde. Zudem erwarten die Analysten, dass zwar 2022 Normalität einkehren, aber die operative Leistung erst 2023 wieder das Niveau von 2019 erreichen werde.
Die Lage bleibt für TUI schwierig. Die Hoffnungen ruhen auf einer mittelfristigen Rückkehr (Sommer 2021) zur gewohnten Reisenormalität. Die Aktie, die jüngst die Stopp-Marke des AKTIONÄR bei 4,10 Euro erreicht hat, wurde verkauft. Ein Neueinstieg drängt sich derzeit nicht auf.