Corona wird den Tourismus verändern. Ein Untergangsszenario sei unwahrscheinlich, aber auch die Wiederherstellung bisheriger Strukturen werde es wohl nicht geben, glaubt die Mehrheit der 600 Branchenvertreter, die der Travel Industry Club (TIC) nach den Perspektiven für 2025 befragt hat. TUI setzt indes auf den Sommer 2021.
„Je größer die Reiseeinschränkungen, desto höher die Wertschätzung für Reisen“, sagt Marek Andryszak, Vorsitzender der Geschäftsführung von TUI Deutschland. „In diesem Jahr zählt Reisen zu den am stärksten vermissten Aktivitäten. Das merken wir besonders an den Zugriffszahlen auf TUI.com, wo sich die Bundesbürger aktuell intensiv über ihre Urlaubsoptionen im nächsten Jahr informieren“, so Andryszak.
Und auch aus der TIC-Umfrage, die durch die Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner ausgewertet wurde, geht eindeutig hervor: Sobald möglich, werden die Kunden wieder reisen – auch international. Im Jahr 2025 bestimmten Digitalisierung, Flexibilität und Nachhaltigkeit das Kundenverhalten.
Jeder Betrieb sollte die derzeitige Krisensituation und die zur Verfügung stehenden Mittel bestmöglich nutzen, um sich zukunftsfähig aufzustellen und Innovation sowie digitale, effiziente Prozesse voranzutreiben. Insgesamt konstatiert die TIC-Umfrage im Hinblick auf die Zukunft eine "konstruktive Aufbruchstimmung in der Tourismusbranche“. Nun gelte es, diese Stimmung zu nutzen und sich für Herausforderungen der kommenden Jahre zu rüsten.
TUI versucht, mit einem (richtigen) Strategie-Schwenk der Krise zu trotzen: schlankere Strukturen, weniger bilanzielle Assets und mehr Digitalisierung. Dennoch braucht es zusätzlich eine mittelfristige Erholung des Tourismus. Die hängt von Tempo und Effizienz des Impf-Prozesses ab und dem Einsetzen der viel zitierten Herden-Immunität. Die TUI-Aktie ist vor dem Hintergrund eine spekulative Wette und hat gestern die Stopp-Marke des AKTIONÄR von 4,10 Euro gerissen. Ein Neueinstieg drängt sich erstmal nicht auf.