Jens Spahn schürte jüngst vorsichtig Hoffnung: Normalität soll ab Sommer 2021 wieder möglich sein. Doch TUI braucht trotz des dritten Hilfspakets auch im Winter Umsätze. Die hauseigene Fluglinie TUIfly hat vor Kurzem den Winterflugplan freigeschaltet. Dabei werden auch die in dieser Jahreszeit sehr beliebten Kanaren und damit Teneriffa angeflogen. Da bereiten allerdings die gestiegenen Corona-Zahlen Sorgen. Die Aktie zeigt sich indes im frühen Handel davon unberührt.
So hat die Regionalregierung der Kanarischen Inseln die Corona-Maßnahmen auf Teneriffa wegen dort steigender Infektionszahlen verschärft aber zugleich betont, Urlauber seien weiter willkommen. Teneriffa hat als einzige Insel der Kanaren derzeit deutlich erhöhte Covid-19-Infektionsraten. Touristen aus anderen Teilen Spaniens und aus dem Ausland müssen jedoch einen negativen PCR-Test vorweisen können, der nicht älter als 72 Stunden sei, teilte das Fremdenverkehrsamt Teneriffas am Donnerstag mit.
Am Vortag hatte die Regionalregierung der vor der Westküste Afrikas gelegenen spanischen Inselgruppe eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der dort stärker als auf den anderen Inseln steigenden Infektionszahlen angeordnet. Sie gelten ab Freitag für zunächst 15 Tage.
So wird die bestehende nächtliche Ausgangsbeschränkung auf 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr ausgeweitet. Gaststätten dürfen keine Gäste mehr in Innenräumen bewirten und auf Terrassen nur 50 Prozent der normalerweise zugelassen Plätze besetzen. Geschäfte müssen die Zahl der Kunden auf 33 Prozent begrenzen, die Heimatgemeinde darf nicht verlassen werden und Besuche in Altenheimen sind ausgesetzt.
Das unberechenbare und zudem stark wütende Corona-Virus dürfte es TUI sehr schwer machen, im Winter signifikante Umsätze zu erzielen. Die sich ständig ändernden Bedingungen und auch der Appell von Merkel und Co, "nicht notwendige Reisen zu unterlassen", dürften die Urlaubslust in hohem Maße dämpfen. Die touristischen Hoffnungen ruhen damit im "Spahn'schen Sinne" auf dem Sommer, wenn womöglich so viele Menschen geimpft sind, dass die viel zitierte Herden-Immunität einsetzt. Investierte Anleger brauchen also weiterhin gute Nerven, einen langen Atem und beachten zudem unbedingt den Stopp bei 4,10 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)