TUI kommt auch kurz vor Weihnachten nicht zur Ruhe. Im Gegenteil: So blickt die Tourismus-Branche besorgt nach England, wo sich eine neue Variante des Corona-Virus ausbreitet. Die Mutation soll nach ersten Erkenntnissen von Wissenschaftlern um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form sein. Die Aktie des weltweit größten Reiseveranstalter geht im frühen Handel direkt auf Tauchstation.
Die neue Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen: So hat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach eindringlich vor einem schnellen Vordringen der in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Variante nach Deutschland gewarnt. "Wenn es jetzt käme, wo wir mitten in der zweiten Welle sind, wo wir so hohe Fallzahlen haben, wäre das eine Katastrophe", sagte Lauterbach am Sonntagabend im Bild-Talk "Die richtigen Fragen". "Das ist so ähnlich, als wenn ich ein Feuer habe und gieße noch einmal Benzin nach." Die Wahrscheinlichkeit, dass die neue, angeblich deutlich ansteckendere Corona-Variante über kurz oder lang nach Deutschland komme, bezifferte Lauterbach auf 100 Prozent.
Vor Kurzem war in Großbritannien eine Mutation des Virus entdeckt worden, die nach ersten Erkenntnissen von Wissenschaftlern um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form sein soll. Premierminister Boris Johnson betonte, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien. Wegen der Coronavirus-Variante schotten sich zum Wochenbeginn Deutschland und weitere europäische Länder zunehmend vom Vereinigten Königreich ab.
Diese Einreisebeschränkungen für Reisende aus Großbritannien und dem ebenfalls von der Virusvariante betroffenen Südafrika sind nach Überzeugung Lauterbachs dringend notwendig und müssen möglicherweise lange aufrechterhalten werden. „Wenn sich bestätigt, dass es so viel virulenter ist, dann würde ich mindestens von Wochen, wenn nicht von Monaten ausgehen." Und auch nach einer Aufhebung der Einreisesperren sollte weiter jeder getestet werden, der aus den Regionen kommt.
Ein neuer Schlag für den internationalen Tourismus und damit für TUI. Mit einer Mutation des Corona-Virus werden die kommenden (Winter-)Monate noch härter als gedacht. Zudem trüben sich damit die Aussichten ein, dass sich der Reiseverkehr mittelfristig wieder normalisiert – und damit auch die Umsätze von TUI. Die TUI-Aktie fällt im frühen Handel unter die vom AKTIONÄR gesetzte Stopp-Loss-Marke von 4,10 Euro und wird verkauft.
Mit Material von dpa-AFX
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