Rheinmetall kann bei seinem neuen Schützenpanzer Lynx einen weiteren Erfolg verbuchen. Nachdem mit Ungarn im vergangenen Herbst der erste Kunde Zugriff und einen Vertrag über mehr als zwei Milliarden Euro unterschrieb, sicherte sich der Düsseldorfer Rüstungskonzern nun eine Folgebestellung. Das Nato-Mitglied Ungarn habe einen 140 Millionen Euro schweren Auftrag erteilt, 209 bereits georderte Lynx-Schützenpanzer mit einem Schutzsystem auszustatten, teilte Rheinmetall am Dienstag mit.
Beim "StrikeShield Hard-Kill Active Protection System" geht es um eine zusätzliche Panzerung mit Sensoren und Komponenten, um eine Bedrohung vor Auftreffen auf die Grundpanzerung des Fahrzeuges unschädlich zu machen. Heranfliegende Projektile werden in Millisekunden erfasst, getroffen und zerstört. Dadurch soll verhindert werden, dass die Projektile intakt auf die Panzerung aufschlagen und im Innenraum ihre zerstörerische Wirkung entfalten.
Im Vergleich zu konventioneller Zusatzpanzerung ist das Schutzschild leichter, wodurch Betriebskosten und Verschleiß am Fahrzeug verringert werden können. Dadurch wird der Panzer den zufolge besser zum Beispiel gegen Panzerfäuste geschützt. Den Lynx stellte Rheinmetall 2018 auf der Pariser Rüstungsmesse Eurosatory vor und feierte den Großauftrag aus Ungarn als Durchbruch. In der Rüstungsbranche sind Referenzkunden sehr wichtig, damit auch weitere Armeen zugreifen und das neue Produkt kaufen.
Die Aktie von Rheinmetall konnte davon allerdings nicht profitieren. Am heutigen Mittwoch geht es sogar deutlich nach unten. Das Papier verliert 3,5 Prozent auf 82,32 Euro und ist damit der schwächste Werte des Tages im MDAX. Mit dem Kurverslust ist das Papier auch wieder an eine wichtige Unterstützung herangelaufen: die 200-Tage-Linie. Diese gilt es nun zu verteidigen. Trotz der jüngsten Konsolidierung bleibt DER AKTIONÄR mittelfristig aber ganz klar optimistisch.
(Mit Material von dpa-AFX)