Im Jahr 2019 hinkten Deutsche Bank und Commerzbank dem Gesamtmarkt meist klar hinterher, in der zweiten Jahreshälfte sind die Aktien beider Institute sogar auf neue Tiefststände gefallen. Das neue Jahr startet dagegen verheißungsvoll.
Am ersten Handelstag des Jahres 2020 können die Aktien der beiden Großbanken kräftig zulegen: Für die Deutsche Bank geht es um rund fünf Prozent aufwärts, bei der Commerzbank sind es sogar fast sieben Prozent. Damit schlagen sie sich besser als der Gesamtmarkt sowie der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks, der mit einem Plus von fast zwei Prozent auf den höchsten Stand seit Mai 2019 klettert.
Konjunkturstimmung und Risikofreude steigen
Impulse dafür kommen am Donnerstag vor allem aus China, wo die Zentralbank die Reserveanforderungen für Banken gelockert und Maßnahmen zur Senkung der Finanzierungskosten für Unternehmen in Aussicht gestellt hat. Bessere Einkaufsmanager-Indizes aus China wecken darüber hinaus Zuversicht für eine positive Konjunkturentwicklung. Davon profitieren vor allem konjunktursensible Werte wie die Banken.
Händler verwiesen zudem auf eine höhere Risikoneigung am Markt, die vor allem die Nachzügler aus dem Vorjahr antreibt. Die Commerzbank-Aktie hatte im Gesamtjahr 2019 rund 4,6 Prozent verloren, die Aktie der Deutschen Bank rund 0,7 Prozent.
Ungeachtet des gelungenen Jahresstarts haben Deutsche Bank und Commerzbank aber auch 2020 mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Beide Institute haben noch enorme Umbaumaßnahmen vor der Brust, deren Erfolg alles andere als sicher ist. Zudem bleibt das Niedrigzinsumfeld ein Problem.
Während Trader auf eine Fortsetzung der kurzfristigen Gegenbewegung spekulieren können, sollten längerfristig orientierte Anleger die Aktien der deutschen Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank weiterhin meiden.
Mit Material von dpa-AFX.